miss: Warum steigen immer mehr Frauen bewusst auf Naturkostemik um?

Mats Johansson: Nachdem die Menschen lange einfach konsumiert haben und die Verantwortung auf andere geschoben haben, beginnen wir nun langsam, uns Gedanken über die Konsequenzen sowohl auf der Umweltebene als auch auf der Sozialebene zu machen. Das steigende Gesundheitsbewusstsein ist ein globaler Trend – und wir verstehen langsam, dass das, was wir auf unsere Haut geben, auch in unseren Körper reinkommt. Wir werden auch immer kritischer – und schauen darauf, wie und unter welchen Umständen Produkte hergestellt werden.

 

miss: Naturkosmetik ist nicht so haltbar wie herkömmliche Kosmetik – ist das richtig?

Mats Johansson: Das kommt drauf an. Du kannst ein Produkt mit natürlichen Inhaltsstoffen haben – aber mit synthetischen Stoffen, um es dauerhaft haltbar zu machen. Dann hält es natürlich lange. Aber die wahre Herausforderung liegt darin, es mit natürlichen Inhaltsstoffen so lange wie möglich haltbar zu machen.

 

miss: Die Kosmetik von La:Bruket enthält nur natürliche Inhaltsstoffe. Wie werden die Produkte haltbar gemacht?

Mats Johansson: Das ist immer eine Herausforderung mit natürlichen Inhaltsstoffen. Wir arbeiten dabei zum Beispiel mit Rosmarin und Vitamin E – allerdings tüfteln wir noch am perfekten Konzept.

 

miss: Ist Naturkosmetik automatisch auch gut geeignet für sensible Haut?

Mats Johansson: So einfach ist es nicht. Denn wenn man es so betrachtet – die giftigsten Inhaltsstoffe, die es gibt, kommen ja aus der Natur! Aber ja, auch wenn du sensible Haut hast, gibt es natürliche Inhaltsstoffe, die für jedes Problem die Lösung bieten. Trockene Haut kann zum Beispiel mit hochwertigem Distelöl oder Rapsöl gepflegt werden. Lavendelöl und Rosenblütenöl wirken beruhigend auf gereizte Haut. Und Karottenöl ist gut bei reifer Haut. Aber sensible Haut kann auch auf natürliche Inhaltsstoffe reagieren.

 

miss: Ist in Nordeuropa das Bewusstsein für Naturkosmetik und Biokosmetik weiter verbreitet als in südlicheren Ländern?

Mats Johansson: Es scheint, als ob generell das Besusstsein für Nachhaltigkeit im Norden höher ist. Speziell in Skandinavien schauen die Leute sehr darauf, was und wie sie konsumieren. Ich glaube, in Schweden liegt es daran, wie eng wir mit der Natur leben. Wir haben ein raues Klima und passen uns daran an.