All jene von uns, die schon mal eine schmerzhafte Trennung durchmachen mussten, wissen, wie lange es dauern kann, sie zu verarbeiten. Patentrezept gibt es in dieser unglücklichen Lage zwar keines, dennoch kann es wesentlich zur Heilung beigetragen, seine (geistige) Selbst-Sabotage auch zu erkennen.

Dann kann man bewusst gegen die dämonischen Denkmuster ankämpfen.

Warum du einfach nicht über ihn hinwegkommst

  • Du fantasierst Katastrophen-Szenarien

Du bist felsenfest davon überzeugt, dass du „nie über ihn hinwegkommen“ und dein „Leben lang traurig sein wirst“ –  und er ganz bestimmt der Einzige auf der ganzen Welt für dich war? Gedanken, die wir nach einer schmerzhaften Trennung alle kennen. Doch wenn sie zu lange andauern und du dich nicht von ihnen lösen kannst, werden sie irgendwann Überhand nehmen – und deinen emotionalen Schmerz immer wieder heraufbeschwören und verstärken.

Lösung: Versuche, dir nicht immer die schlimmst-möglichen Dinge vorzustellen, sondern überlege mehrere realistisch möglichen Szenarien.

  • Du käust alles wieder

Was haben unglücklich Verliebte mit Kühen zu tun? Es liegt quasi auf der Hand – sie käuen wieder. Jedes Detail wird da in Gedanken zigfach auseinander genommen und durchdacht, bis die Perspektive auf das tatsächlich Passierte vollkommen verzerrt ist. Das Ergebnis sind oft Schuldgefühle und Scham.

Lösung: Sobald es wieder mal ein „Was wäre, wenn“-Gedanke geschafft hat, dir den Schlaf zu rauben, stoppe ihn bewusst und mach dir klar, dass dir dein Gehirn da grade einen Streich spielt.

  • Du willst nicht akzeptieren, dass es vorbei ist

Um wirklich weiterzumachen, musst du das Loslassen auch wollen. In der Realität ist es jedoch so, dass wir oft auf eine weitere Chance oder Versöhnung hoffen. Natürlich ist die romantische Vorstellung eines Happy Endes toll – außerhalb von Liebesfilmen sollten wir sie aber nicht zu Ernst nehmen. Denn solange du erwartest, wieder mit deinem Ex zusammenzukommen, verschließt du dich (unterbewusst) vor Neuem.

Lösung: Abstand, Abstand, Abstand. Entfreunde ihn auf Facebook, entfolge ihm auf Instagram (falls dir das am Anfang noch zu steil ist, kannst du seine Social-Media-Kanäle vorerst auch nur mal auf stumm stellen – das funktioniert sowohl auf Facebook, als auch auf Instagram.) Voraussetzung: Der Wille, dich auch daranzuhalten, bewusst nicht mehr zu verfolgen, was er auf Social Media so postet, muss da sein. Wenn du trotz stummen Profil jeden Tag checkst, ob er etwas gepostet hat, kann das so nicht funktionieren.

  • Du verlierst deine Selbstwahrnehmung

Gerade, wenn eine längere Beziehung zerbricht, kann es danach zu einer Identitätskrise kommen. Wer bin ich ohne meine „zweite Hälfte“? Man fühlt sich unsicher, wer man ist und muss seine Persönlichkeit quasi ein Stückchen neu definieren. Das ist auch gut so, jedoch sollte man sich niemals in der Vorstellung verlieren, dass man ohne Partner nicht „ganz“ ist.

Lösung: Probiere neue Dinge aus. Mach, was dir Spaß macht und dir in der Beziehung vielleicht gefehlt hat.

  • Du hörst nur, was du hören willst.

Sich auf Freunde zu stützen, ist für die meisten Menschen nach einer schmerzhaften Trennung ein wesentlicher Teil des Heilungsprozesses. Ein vertrauter Freund oder eine Freundin bieten eine Schulter zum Ausheulen und hören dir geduldig zu – besonders am Anfang ist das wichtig. Aber früher oder später kann und wird ein wahrer Freund vielleicht auch Dinge sagen, die du nicht hören willst. Es ist offensichtlich, dass es niemandem Spaß macht, gesagt zu bekommen, dass man falsch liegt, aber nicht in der Lage zu sein, ein ehrliches Feedback zu bekommen, kann dir auf Dauer Schaden zufügen.

Lösung: Sei und bleib offen für Feedback. Auch, wenn es schwer ist. Sei dir bewusst, dass deine Freunde nur das Beste für dich wollen und versuche, dich nicht vor (im ersten Moment) schmerzhaften Aussagen zu verschließen.