Die neuartigen Ampeln kommen derzeit in den beiden deutschen Städten Köln und Augsburg versuchsweise zum Einsatz. Dort läuft derzeit ein Probebetrieb an Straßenbahngleisen, um die Unfallgefahr bei Smartphone-Nutzern zu mindern. In Österreich sind solche Pläne für die „Generation Kopf unten“ derzeit kein Thema. „Wir haben keine Überlegungen in diese Richtung“, sagte Andreas Strobl, Sprecher des Verkehrsministeriums der APA.

Kein Anstieg der handybedingten Unfälle in Wien

Allerdings fallen derartige Regelungen im städtischen Bereich oft auch in die Zuständigkeit der jeweiligen Städte, hieße es vonseiten des Sprechers von Minister Gerald Klug (SPÖ). „Für uns ist das im Moment kein Thema“, sagte Dominik Gries, Sprecher der Wiener Linien. Der Verkehrsbetrieb könne auch nicht bestätigen, dass Unfälle von Fußgängern mit Smartphones zugenommen hätten.

LED-Lichtleisten statt herkömmlicher Ampeln

Bei den in Deutschland an insgesamt fünf neuralgischen Punkten eingesetzten Ampeln handelt es sich um in den Boden eingebaute LED-Lichtleisten, die aufleuchten, wenn sich Straßenbahnen nähern. In Augsburg gab es zuletzt Unglücke mit Leichtverletzten oder Beinahe-Unfälle mit Fußgängern, die so verhindert werden sollen.

Dass Smartphones sind durchaus ein Sicherheitsproblem sind, hat die Dekra Unfallforschung vor kurzem in einer Studie festgestellt: Jeder sechste Fußgänger nutzt ein Smartphone zum Nachrichten schreiben, telefonieren oder Musik hören, während er am Straßenverkehr teilnimmt. Wissenschafter hatten dafür rund 14.000 Passanten in sechs europäischen Großstädten – in Berlin, Amsterdam, Brüssel, Paris, Rom und Stockholm – beobachtet. Besonders problematisch: Knapp acht Prozent der Fußgänger tippten beim Überqueren der Fahrbahn in ihr Handy.