Australische Forscher haben herausgefunden, dass bestimmte Wespen sehr gefährlich für den Flugverkehr sein können. Denn die Tiere bauen ihre Nester gerne in die Innenteile von Flugzeugen, wodurch die Instrumente beschädigt werden können.

Besonders gefährlich ist die Schlüssellochwespe.

Wespen können Fluginstrumente blockieren

Dass Vögel dem Flugverkehr oft in die Quere kommen und für Triebwerksausfälle verantwortlich sind, wissen wir ja bereits. Dass aber auch bereits wesentlich kleiner Tiere, nämlich Wespen, eine Gefahr für Flugzeuge sein können, war uns neu. Australische Forscher haben jetzt herausgefunden, dass die Wespenart Pachodynerus nasidens (Schlüssellochwespe) ihre Nester gerne in den Innenraum von Flugzeugen legt. Dadurch werden jedoch für den Flug wichtige Instrumente blockiert, woraufhin es auch zu Komplikationen kommen kann.

Eigentlich ist die Schlüssellochwespe in der Karibik, dem Süden der USA und Mittel- und Südamerika ansässig. Doch kürzlich haben Forscher diese Wespenart auch in Australien entdeckt. Am liebsten bauen diese Tiere ihre Nester in künstliche Hohlräume. Dazu zählen Fensterspalten, Steckdosen und – wie der Name bereits verrät – Schlüssellöcher. Doch auch sogenannte Pitot-Rohre in Flugzeugen sind ein beliebter und für die Wespen geeigneter Ort. Für Piloten ist dieses Instrument jedoch besonders wichtig, da es Auskunft über Fluggeschwindigkeit und Flughöhe gibt.

Schwerwiegende Sicherheitsvorfälle

Am Flughafen von Brisbane haben Mitarbeiter und Piloten von November 2013 bis April 2019 insgesamt 26 Probleme im Zusammenhang mit Wespen gemeldet. Die meisten dieser Zwischenfälle hatten mit einer Blockade der Pitot-Rohren zu tun und wurden als „schwerwiegende Sicherheitsvorfälle“ eingestuft.

Um auftretende Probleme wie diese in Zukunft zu vermeiden, haben die Forscher das Verhalten der Insekten beobachtet. Mittels 3D-Drucktechnologie konstruierten sie Nachbildungen der Flugzeuginstrumente. Diese platzierten sie dann an verschiedenen Stellen am Flughafen. Ganze drei Jahre lang hat das Team aus Australien die Modelle beobachtet. Das Ergebnis: 93 Mal ist es vorgekommen, dass die Pitot-Rohre vollständig verstopft waren – mit den Nestern von Schlüssellochwespen. Viele der Nester haben die Insekten sogar binnen weniger Stunden gebaut. Am aktivsten waren die Wespen im Sommer, als sich die Temperaturen zwischen 24 und 31 Grad bewegten. Das veröffentlichte das Forscher-Team jetzt im Journal Plos One.