Stechende oder brennende Schmerzen nach dem Sex – ein Problem, das viele Frauen kennen, aber darüber zu sprechen, ist oft noch immer ein Tabu. Die Gründe können vielfältig sein, treten die Schmerzen nach jedem Mal (oder Versuch) auf, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es sich um eine sogenannte „Vulvodynie“ handelt. Genaugenommen handelt es sich dabei um Schmerzen, die in unterschiedlichen Formen (Brennen, Jucken, Berührungsempfindlichkeit) auftreten können und vor allem die äußeren, primären Geschlechtsorgane betreffen. Teilweise können auch die innenliegenden Scheidenwände und der Anus betroffen sein. Selbst kleinste Berührungen führen dann nach dem Sex zu unerträglichen Zuständen. Die Krankheit kann bei Frauen ab dem „ersten Mal“ bestehen oder sich erst im Laufe der Zeit entwickeln.

Ein Gespräch mit einem Frauenarzt oder einer Frauenärztin, dem/der man vertraut, ist Pflicht und extrem wichtig. Was genau der Auslöser ist, kann nicht generalisiert werden und muss in jedem individuellen Fall geklärt werden. Oft sind Bakterien- oder Pilzbefall der Grund, diese lassen sich gut medikamentös behandeln. In vielen Fällen verschwinden die Schmerzen allerdings selbst nach der Behandlung nicht. Auch spezielle Hautkrankheiten, Allergien oder Depressionen können die Ursache sein. Sich mit den Schmerzen „abfinden“ muss keine Frau – abseits von Tabletten können auch Wärme- und Kältetherapien, Beckenbodentraining und Cortisonsalben helfen, die man allerdings nur unter ärztlicher Aufsicht und über eine kurze Zeitspanne hinweg anwenden sollte.