Jedes Mal, wenn man an einem Schaufenster vorbeigeht und einen kurzen Blick auf die neuen Kollektionen der Marken und Designer wirft, der gleiche Gedanke: „Das gab’s doch alles schon mal…“.

Und meistens ist das nicht bloß ein subjektives Empfinden, sondern Tatsache: Saison für Saison werden Stilelemente aus verschiedenen Epochen als Inspirationsquelle für Modeschöpfende herangezogen – ein ganz normaler, künstlerischer Prozess. Mode ist und war schon immer ein Melting Pot of Eras. Aber Mode kann problematisch werden. Vor allem dann, wenn man sich die Tatsache bewusst macht, dass für jedes Teil, das wir gedankenlos neu kaufen, Rohstoffe und Energie verbraucht werden.

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Besonders sinnfrei ist das deshalb, weil Mode sich selbst  kopiert: Schlaghosen, Lederjacken70s-Style, 80s-Style. Gab’s. alles. schon. mal. genau. so. Und warum, wenn es so viele Vintage-Shops und Second Hand Läden gibt (online wie offline) muss man diese Dinge dann immer wieder neu produzieren und als „Vintage-Look“ verkaufen? Mit Vintage bezeichnet man übrigens Mode, die zwischen 1930 und 1970 produziert wurden. Wie beliebt Kleidung im Vintage-Stil derzeit ist, wird dadurch verdeutlicht, dass der Begriff fast 37 Millionen (!) Beiträge auf Instagram liefert. Und was findet man da? Neue Klamotten im „Vintage Look“ – hergestellt von Großkonzernen.

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Spätestens seitdem desillusionierte Blogger-Girls gesehen haben, wo und unter welchen Bedingungen ihre #fancy #streetstyle #fashion produziert wird, ist „fair produzierte“ Fashion ein großes Thema. Das ist – unter der Voraussetzung, dass die Kleidung tatsächlich aus z.B. Bio-Baumwolle besteht, zu fairen Bedingungen produziert wurde, etc. – sicher irgendwie löblich. Aber Unternehmen wissen, dass sie unter Beobachtung stehen, dass Herstellungsprozesse für die Öffentlichkeit zunehmend nachvollziehbar werden – Siehe Primark. Deshalb bleiben Konzerne nicht untätig.

Man will beeinflussen, wie KundInnen über Marken denken und setzt deshalb auf den Noch-Nischenmarkt Nachhaltigkeit. Wahrscheinlich ändert sich bei der Produktion selbst nicht mal besonders viel – häufig reicht es, als Unternehmen klug mit Begriffen, die nachhaltige und umweltfreundliche Produktionsweisen suggerieren sollen, zu jonglieren, um das Gewissen der KundInnen zu beruhigen. Beispiel: „veganes Leder“ – in Wahrheit handelt es sich dabei um einfaches Polyurethan oder Polyester (also Plastik, das aus Erdöl gewonnen wird). Aha – Sehr nachhaltig.

Ob ein Unternehmen nun tatsächlich nachhaltig produziert (was auch immer man darunter verstehen mag) oder nicht: Fakt ist, die nachhaltigste Art und Weise, Kleidung zu kaufen, ist Second Hand. Aus diesem Grund stellen wir euch die besten Online Shops für Vintage-Klamotten vor.

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1. Rebelle

Neben Luxusbekleidung gibt’s hier auch Second Hand Designertaschen und seltene Vintagetaschen. Quasi ein Marktplatz für hochwertige Mode. Rebelle punktet mit übersichtlicher Website, großer Auswahl und einfacher Abwicklung. Wer auf der Suche nach Schnäppchen ist, ist bei Rebelle aber falsch – jedes Teil hat hier seinen Preis. Der ist aber (meistens) gerechtfertigt. Alle Produkte werden, bevor sie in den Online-Shop kommen, von der internen Qualitätssicherung geprüft.

 

2. Etsy

Auf Etsy findest du Produkte, die du sonst nirgends findest – versprochen. Hier bieten kleine Shops und private Verkäufer ihre Produkte an (hier findet man sehr oft Schätze und Raritäten!) und auch die Abwicklung ist easy. Nachteil: Die Übersetzung erfolgt automatisch und ist manchmal etwas verwirrend (aber auch ziemlich lustig). Preisspanne: Von supergünstig bis teuer.

 

3. Beyond Retro

Londoner Kult-Shop, der mittlerweile mehrere Läden in der englischen Hauptstadt hat. Riesige Auswahl an Second Hand und Vintage, coole Website, extrem ausgefallene Teile und super Instagram-Feed (für Inspirationen). Allerdings: Preisangaben in Pfund – das Teil fällt in Euro also etwas teurer aus.

 

4. Willhaben

Das größte Anzeigenportal Österreichs ist nicht nur beim Thema Möbel ein heißer Tipp: hier findet man auch sehr coole Vintage-Pieces! Daneben findet man auch das ein oder andere Designer-Teil. Super: Die einfache Abwicklung und der direkte Kontakt mit den Verkäufern!

 

5. Rokit

Englischer Online-Shop mit Second Hand und Vintage-Mode. Große Auswahl, gute Zusammenfassung nach Themen und schöne Stimmungsbilder für die Inspiration. Preisangaben in Pfund, deshalb etwas teurer in der Bestellung.

 

6. Bows and Bandits

Sehr süßer, gut organisierter Vintage-Onlineshop aus Österreich. Neben Klamotten und Accessoires gibt’s hier auch tolle Interior-Pieces.

 

 

7. Spanish Moss Vintage

Ein Traum für Boho-Fans. Hier findet man einmalige Maxi-Kleider und Gypsy-Accessoires – so viel Boho-Chic hat aber auch seinen Preis. Schnäppchen findet man trotzdem!

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