Auf der Website tgapj.com werden verschiedene filigrane Kreationen aus Gold angeboten, die am Becken getragen werden und den Abstand zwischen den Schenkeln betonen. Kostenpunkt: zwischen 180 und 190 Euro.

Tragbare Gesellschaftskritik 

Bei der Schmuck-Kollektion handelt es sich um ein fiktionales Projekt. Ziel der Kampagne ist es, die unrealistischen Körperideale, die über soziale Medien verbreitet werden, zu hinterfragen und an den Pranger zu stellen. 

Thigh Gap als gefährliches Körperideal

Der weibliche Körper ist bekanntermaßen einer Vielzahl von Schönheitsidealen unterworfen. Der Großteil ist dabei nicht nur absurd, sondern auch gesundheitsschädigend. Die Thigh Gap, zu Deutsch Oberschenkellücke, ist eines dieser zweifelhaften Schönheitsmerkmale. Vor etwas über zwei Jahren wurden Fotos des durchgängig auftretenden Freiraums zwischen den Innenseiten der Oberschenkel via Social Media verbreitet und mit einem schlanken Körperbild in Verbindung gebracht. 

Nachdem der Hashtag #thighgap zum viralen Phänomen wurde, eiferten viele Frauen dem populär gewordenen Schönheitsmerkmal nach und versuchten ihr Gewicht zu reduzieren, um die Thigh Gap zu erreichen. Aus medizinischer Sicht hat das Vorhandensein einer Thigh Gap und die Größe der Lücke zwischen den Oberschenkeln jedoch nicht primär mit dem Gewicht, sondern vielmehr mit der individuellen Anatomie, den Muskeln und dem Knochenbau zu tun.

Konkret bedeutet das, dass auch normalgewichtige Frauen eine Thigh Gap haben können. Je nach Stellung des Beckens kann die Lücke wiederum sehr unterschiedlich ausfallen. Ein breites Becken kann demnach die Ursache für eine breitere Thigh Gap sein, während die Lücke bei einem schmalen Becken vor dem Erreichen eines gefährlichen Untergewichts möglicherweise gar nicht erreichbar ist.