Kelly Herron aus Seattle joggt jeden Tag durch Park in der Nähe ihrer Wohnung – vor allem in letzter Zeit, da die 36-Jährige gerade für einen Marathon trainiert. Vergangenen Sonntag musste sie jedoch eine kurze Toiletten-Pause einlegen. Als sie gerade dabei war, ihre Hände zu waschen, bemerkte Kelly einen Mann, der sich in der Toilette versteckt hatte und augenblicklich auf sie losging. Der Obdachlose schlug Kelly mehrere Male ins Gesicht, drückte sie auf den Boden, hielt ihre Arme fest und versuchte, ihre Hose auszuziehen.

„Not today, Motherf*****“

Doch nicht mit Kelly – die hatte nämlich (zu ihrem großen Glück) wenige Wochen vor dem Überfall einen Selbstverteidigungs-Kurs besucht. Das GPS, das die Joggerin bei sich trug, zeigte im Nachhinein, wie die Frau in der Toilette wie wild hin und her rannte.

My biggest running nightmare became reality- 4 miles into my long run Sunday afternoon, I stopped to use the restroom and was assaulted by a man hiding in a stall (that is my GPS in red lines). I fought for my life screaming(„Not today, M**F**er!“), clawing his face, punching back, and desperately trying to escape his grip- never giving up. I was able to lock him in the bathroom until police arrived. Thankfully I just took a self-defense class offered at my work and utilized all of it. My face is stitched, my body is bruised, but my spirit is intact. #fightingchanceseattle #ballard #runnersafety #marathontraining #womensselfdefense #myballard #fightlikeagirl #fightback #dontbeavictim #nottodaymotherfucker #youcantbreakme #instarunners #garmin #garminvivosmarthr

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Zum Glück wurde mir alles bewusst, was wir (im Selbstverteidigungs-Kurs) gelernt hatten!, erzählte sie im Nachhinein. So habe sie den Rat ihres Trainers, mit dem harten Knochen ihres Handgelenks ins Gesicht des Angreifers zu schlagen und dabei laut zu schreien, befolgt. „Heute nicht, Motherf****„, habe Kelly gebrüllt und wie wild auf den bereits verurteilten Sexualstraftäter eingeprügelt.

Mit aller Kraft…

Kelly wehrte sich so heftig, dass sie für einen kurzen Moment fast ihr Bewusstsein verlor, erzählte die mutige Frau im Interview mit der BBC. „Doch plötzlich hatte ich einen solchen Adrenalinschub. Dadurch gelang es mir, zu entkommen.“. Schließlich hörte ein Passant Kellys Schreie und kam ihr zu Hilfe. Die beiden riefen gemeinsam die Polizei und schlossen den Täter in der Toilette ein.

Selbstverteidigung kann Leben retten

Mit ihrer unglaublichen Geschichte möchte Kelly Frauen ermutigen, zu lernen, sich selbst zu wehren. Natürlich habe die Amerikanerin auch sehr viel Glück gehabt, ihre Rettung verdankt sie trotzdem in erster Linie sich selbst – und dem Trainer, der ihr beigebracht hat, wie sie in einer solchen Situation am Besten reagieren sollte. „In meinem Gesicht sind Stiche und Beulen, mein Körper ist blutunterlaufen und geprellt, aber meine Geist ist intakt!“.