Es ist eine richtige Horrorgeschichte, die in Texas passierte. Denn eine Frau stach mehrmals auf eine Schwangere ein. Der Grund: Sie wollte ihr das ungeborene Baby stehlen.

Jetzt wurde die Frau vor Gericht verurteilt.

Frau täuscht eigene Schwangerschaft vor

Die Geschichte von Taylor Rene Parker wird immer schlimmer, je mehr man über sie erfährt. Denn im Jahr 2020 erklärte sie ihrem Partner und ihrem Freundeskreis, dass sie schwanger war. Sie veranstaltete eine Babyparty, enthüllte feierlich das Geschlecht des Babys und erklärte, dass sie am 9. Oktober 2020 ins Krankenhaus fahren würde, um die Wehen einleiten zu lassen.

Was jedoch niemand wusste: Die 29-Jährige Texanerin war überhaupt nicht schwanger. Eine Tatsache, die wohl auch ihrem Partner und ihrem Umfeld auffallen würde, sofern sie nicht bald ein Baby in den Armen halten würde. Parker beschließt deshalb das Undenkbare: sie will ein Baby entführen.

Jedoch nicht aus einem Kinderwagen oder einem Krankenhaus; Parkers Plan ist um einiges grausamer. Denn sie überfällt die schwangere Reagan Simmons Hancock in ihrem eigenen Zuhause. Die 21-Jährige ist im siebten Monat schwanger, als die Frau ihr das Baby aus dem Leib schneidet.

„Es war kein schneller Tod.“

Ein unvorstellbar grausames Ereignis, wie auch die Anwälte vor Gericht betonen. „Der Schmerz, den Reagan empfunden haben muss, als Taylor anfing, ihren Unterleib von Hüfte zu Hüfte aufzuschneiden … unbeschreiblich“, sagte die Anwältin Lauren Richards laut der Texarkana Gazette. „Als Taylor das Baby bekam und Reagan noch am Leben war, fing Taylor an, sie aufzuschlitzen und zu schneiden. Sie kann sie nicht am Leben lassen. Es war kein schneller Tod. Sie hat sie einfach weiter aufgeschlitzt. Ich schätze, Reagan würde nicht schnell genug sterben, damit Taylor da rauskommt und mit ihren Plänen weitermachen kann.“

Medienberichten zufolge soll die Frau rund 100 Mal auf die 21-jährige eingestochen haben. Anschließend flüchtet Parker mit dem Baby – ein Mädchen, das den Überfall nicht überlebt – und fährt mit einem Auto davon. Die 21-Jährige lässt sie zurück. Sie stirbt an den Folgen des Überfalles.

Parker fiel den Behörden letztlich nur auf, weil sie mit ihrem Auto zu schnell unterwegs war. Die Behörden hielten sie daraufhin auf – und entdeckten das Baby „Die Nabelschnur war mit dem Säugling verbunden, der aus der Hose der Frau herauszukommen schien, als hätte sie entbunden“, heißt es in einer eidesstattlichen Erklärung zu dem Fall. Erst im Krankenhaus, in das die Beamten die Frau bringen, wird festgestellt, dass es sich nicht um die leibliche Mutter handelt.

Frau wegen Mordes schuldig gesprochen – jetzt droht ihr die Todesstrafe

Unklar ist noch, wann genau das Baby tatsächlich starb. Denn die 29-Jährige betont, dass es nicht lebendig zur Welt kam; im Krankenhaus konnte nur festgestellt werden, dass es nicht mehr lebt. Deshalb war in der Anklage gegen Parker zu Beginn zusätzlich zum Mord auch von einer Entführung die Rede. Letztlich wurde Parker jetzt aber wegen Mordes verurteilt.

Ziemlich klar ist übrigens Parkers Motiv, wie auch die Anwälte vor Gericht schildern. „Taylor Parker spielte jede Rolle, jedes Schauspiel … sie zog eine Show ab, um Wade Griffin [Anm. ihren Lebensgefährten] zu halten. Sie spielte ein Bauernmädchen, das mit dem Land ihrer Familie das Richtige tun wollte. Sie spielte eine Millionärserbin … sie spielte eine schwangere Freundin. Sie gibt die Rolle nie auf“, schilderte Richards. „Und sie war so überzeugend, dass vernünftige Menschen an ihrem eigenen Verstand zu zweifeln beginnen.“

Doch ganz abgeschlossen ist der Fall noch nicht. Denn auch, wenn die Frau nach einem dreiwöchigen Prozess jetzt wegen Mordes schuldig gesprochen wurde, bleibt eine Frage offen. Welche Strafe droht ihr? Am 12. Oktober soll deshalb über das Strafmaß entschieden werden; dann entscheiden die Geschworenen, ob Parker zum Tode oder zu lebenslanger Haft verurteilt werden soll.