Bei manchen sind es böse Nebenwirkungen während der Periode, bei anderen regelrechte Dauerbegleiter. Jede von uns hat bereits Erfahrungen mit Akne oder Pickeln gesammelt und hat das eine oder andere Peeling, Waschmittel oder Schmierzeugs probiert. Doch was hilft wirklich gegen Pickel? Wir haben mit Frau Dr. Ursula Zierhofer-Tonar, Fachärztin für Dermatologie in Wien, gesprochen und festgestellt, dass es gegen Pickel tatsächlich eine Geheimwaffe gibt.

miss: Warum plagen viele Frauen auch nach der Pubertät unreine Haut und Pickel?

Dr. Zierhofer-Tonar: Es gibt viele Faktoren, die für die Entstehung von Pickeln ursächlich sind: Hormone, Bakterien, falsche Pflege, übermäßige Talgproduktion und ungesunde Ernährung. Wichtig ist es in erster Linie, den Grund für die eigenen Pickel zu finden.

miss: Was kann gegen die Pickelplage unternommen werden?

Dr. Zierhofer-Tonar: Die Mitesser sollten von einer Kosmetikerin entfernt werden, denn die sind die Basis für fette Pickel. Wer das Zuhause macht, sollte als Vorbereitung Gesichtsdampfbäder nehmen oder Fruchtsäurecremen verwenden, um die oberste Hautschicht aufzulockern. Vermeiden sollte man alkoholhaltige Tonics, diese stören die Hautbarriere und regen die Talgproduktion weiter an.

miss: Gibt es eine Geheimwaffe gegen Pickel?

Dr. Zierhofer-Tonar: Als Geheimwaffe gilt im Expertenkreis Fruchtsäure. Das Alpha Hydroxy Acid (kurz AHA) lockert die oberste Hautschicht auf und erleichtert dadurch den Talgabfluss. Die Bildung von Mitessern wird gehemmt, Pickel entstehen erst gar nicht. Meist kommt Fruchtsäure in Cremen und in Form von Peelings zur Anwendung. Wenn die Pflege mit AHA nicht ausreichend ist, helfen meist nur mehr Madikamente. Beispielsweise Vitamin A Abkömmlinge (Isotretinoin) in Tablettenform, die sicher wirksam sind, allerdings wegen der fruchtschädigenden Wirkung nur unter doppelter (!) Verhütung eingenommen werden dürfen.

miss: Welche Produkte mit Fruchtsäure empfehlen Sie?

Dr. Zierhofer-Tonar: Cremes, Tonics und Fruchtsäurepeelings.

miss: Welche medikamentöse Alternative gibt es?

Dr. Zierhofer-Tonar: Das Medikament Lasilactone ist eigentlich ein mildes Entwässerungsmittel, welches als positive Nebenwirkung „antiandrogene“ Wirkung hat – also gegen männliche Hormone agiert. Diese werden auch von Frauen produziert und regen die Talgproduktion und Pickelbildung an.

Wenn auch Verhütung gewünscht ist, sind auch bestimmte Antibabypillen auf hormoneller Basis (ebenfalls antiandrogene Wirkung) eine Lösung. Darüber spricht man am besten mit dem eigenen Gynäkologen.

Frau Dr. Ursula Zierhofer-Tonar

Die Fachärztin für Dermatologie hat ihre Ordination in der Wollzeile 6-8, 1010 Wien.

 

Sie bietet Fruchtsäurepeelings aber auch medikamentöse Behandlungen an.

 

Speziell für Patientinnen mit unreiner Haut hat sie die „Skin Performance AHA 4%“ entwickelt, eine Creme, die einen AHA-Wert von 4% hat. Die im Handel erhältlichen Cremen enthalten meist weniger.