Gegen Lebensmittelverschwendung vorzugehen und Menschen aus anderen Ländern zu integrieren sind derzeit zwei der aktuellsten und wichtigsten Themen unserer Gesellschaft. Diese beiden Punkte zu einem wunderbaren Projekt zu verschmelzen ist dem Kärntner Verein „Best of the Rest“ gelungen. Hier werden „abgelaufene“ Lebensmittel gerettet und zusammen mit Menschen aus den verschiedensten Kulturkreisen verwertet.

Geniales Projekt mit viel Herz

Viel zu oft werden Lebensmittel, die aus den Supermarkt-Regalen aussortiert werden (weil ihr Aussehen oder ihr Haltbarkeitsdatum nicht mehr zu 100% dem Standard entsprechen) einfach weggeschmissen – obwohl sie durchaus noch genießbar wären und zu zahlreichen Köstlichkeiten weiterverarbeitet werden könnten. Das hat sich auch Elke Oberhauser aus Klagenfurt am Wörthersee in Kärnten gedacht und kurzerhand begonnen, Obst und Gemüse, das seine Berechtigung zum Verkauf verloren hat, weiterzuverwerten.

Zweite Chancen für Lebensmittel – und für Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten

„Gläser mit Geschichte“ heißen die süßen Gläschen, mit denen die geretteten Lebensmittel durch Einkochen haltbar gemacht werden. Bei Workshops, bei denen die Gläser gefüllt und andere herrliche Köstlichkeiten gezaubert werden, treffen im Rahmen des Projekts „Kultur in Bewegung“ außerdem Schulen, Unternehmen, freiwillige Helfer, die Organisation Jugend am Werk und Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern und Kulturkreisen zusammen – um Wissen und Erfahrungen auszutauschen und voneinander zu lernen.

Frau Oberhauser war während der ersten großen Flüchtlingsbewegung bei der Erstaufnahme in Kärnten tätig. Während dieser Zeit lernte sie viel über die Schicksale der geflüchteten Menschen, und der Wunsch nach einem aktiven, offenen Miteinander und der Möglichkeit, AsylwerberInnen zu integrieren, wurde immer größer. Mit ihren Workshops will Oberhauser Neuankömmlingen in Österreich helfen, einen geregelten Tagesablauf zu leben, unsere Kultur kennenzulernen und sich willkommen und verstanden zu fühlen.

Altes Wissen neu vermitteln

Neben der Nächstenliebe steht bei „Best of the Rest“ natürlich auch die Umwelt im Mittelpunkt. Mit den Nachhaltigkeits-Workshops soll „aus einer Not (Lebensmittelverschwendung) eine Tugend (Weiterverarbeitung von geretteten Lebensmitteln zu kulinarischen Genussmitteln)“ gemacht werden. Unter dem Motto „Das ist doch noch gut“ soll so vor allem jungen Menschen verloren geglaubtes Wissen über Resteverwertung, richtige Lagerung, Aufbewahrung und Möglichkeiten zur Haltbarmachung vermittelt werden. „Unser Wunsch ist es, dass junge Menschen einen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln in ihren Familien und bei sich selbst vorantreiben„, erklärt Oberhauser.

So vereint das engagierte Team um Frau Oberhauser zwei ganz unterschiedliche Themen, die die Gesellschaft gleichermaßen beschäftigen und uns alle etwas angehen, zu einem großen Ziel: Die Welt zu einem Ort zu machen, an dem mit Ressourcen und Menschen gleichermaßen respektvoll umgegangen wird.

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