Natürlich ist es toll, wenn du auf deinen Körper hörst, wenn du das Gefühl hast, dass es dir nach dem Verzehr bestimmter Mahlzeiten nicht so gut geht. Es schwirren aber unzählige falsche Meinungen zu Themen wie Gluten- oder Histaminallergien herum – und damit wollen wir jetzt aufräumen. Übertriebene und unnötige Vorsichtsmaßnahmen können nämlich im ungünstigsten Fall sogar die Gesundheit schädigen – zum Beispiel, wenn man aus Angst vor „allergischen Reaktionen“ Impfungen oder wichtige Untersuchungen vermeidet.

 1. Gluten

„Danke, Brot darf ich nicht essen, ich habe eine Glutenallergie.“ – Eine echte Allergie gegen Gluten, also eine heftige Überreaktion des Immunsystems gegen in Getreide enthaltenem Klebeeiweiß, ist in der Realtität extrem selten. Laut Experten meiden viele selbsternannte Gluten-Allergiker ohne jeden medizinischen Grund glutenhaltige Lebensmittel. Tatsächliche Glutenallergiker leiden an Zöliakie, das heißt, dass die Aufnahme glutenhaltiger Nahrungsmittel zu einer Entzündung der Dünndarmschleimhaut führt.

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2. Laktose

Wie die meisten Unverträglichkeiten ist auch Laktoseintoleranz eher unangenehm als gefährlich. Etwa 10% aller Menschen in den westlichen Nationen sind von Laktoseintoleranz betroffen. Milchprodukte müssen aber – entgegen gängiger Annahme – nicht völlig gemieden werden. Sauermilchprodukte und bestimmte Käsesorten enthalten meist weniger Milchzucker und können auch bei einer Laktoseintoleranz ohne größere Probleme verzehrt werden.

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Wenn du das Gefühl hast, dass du Laktose tatsächlich nicht gut verträgst, lass das am besten von deinem Arzt abklären. Nicht verzweifeln: Heutzutage gibt es Unmengen an Ersatzprodukten, die genau so lecker schmecken wie laktosehaltige Lebensmittel – und die easy überall erhältlich sind. Uns schmeckt zum Beispiel die nöm Kakaomilch laktosefrei!

 

3. Histamine

Histamin ist ein biogenes Amin, das sowohl in menschlichem als auch in tiersichem und pflanzlichem Gewebe vorkommt. In großen Mengen löst Histamin bei jedem Menschen Beschwerden aus – weil es eine sehr potente Substanz ist, die ständig über die Nahrung aufgenommen wird, muss sich der Körper vor ihr schützen. Das passiert mit einem Enzym, das in der Darmschleimhaut produziert wird und Histamin abbaut. Bei Menschen mit Histamin-Intoleranz ist dieser Abbau im Darm gestört. Nahrungsmittel, die bei Menschen mit Histamin-Intoleranz auch schon in kleinen Mengen Beschwerden hervorrufen, sind etwa Käse mit langer Reifungszeit, Wurstprodukte, Alkohol, Sauerkraut, Fertiggerichte, Tomaten, Erdbeeren, Zitrusfrüchte und Schokolade.

 

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4. Fruktose

Fruktoseintoleranz ist eine angeborene Genmutation, die es dem Körper aufgrund eines Mangels an einem bestimmten Leberenzym unmöglich macht, Fruchtzucker (=Fruktose) abzubauen. Zu unterscheiden ist die Fruktoseintoleranz von der häufiger auftretenden und harmloseren Fruktosemalabsorption – also Fruchtzuckerunverträglichkeit. Hier kann Fruktose nur zum Teil verdaut werden. Schätzungen zufolge kommt in Mitteleuropa lediglich einer von 26.000 Menschen mit einer tatsächlichen Fruktoseintoleranz zur Welt!

 

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