Reden hilft! Aber richtig!

Mit der sogenannten Imago-Therapie konnten bereits viele Paare eine angeschlagene Beziehung wieder kitten. Die von Paartherapeuten oft empfohlene und angewandte Methode stützt sich auf ein Kommunikationsmodell, das in den 70ern von den amerikanischen Psychologen Harville Hendrix und Helen LaKelly Hunt entwickelt wurde. Im Kern geht es dabei darum, den Partner in der Summe seiner bisherigen Erfahrungen und Beziehungen zu betrachten. Sie haben ihn zu dem gemacht, was er heute ist und sie beeinflussen auch sein Handeln in der Gegenwart.

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In fünf Schritten zur Konfliktlösung

In einem Beziehungsstreit krachen die unterschiedlichen Erfahrungen und Vorstellungen zweier Individuen aufeinander. Um Konflikte zu zweit lösen zu können, muss man der Imago-Therapie nach früh ansetzen:

Als ersten von fünf Schritten soll man sich den anderen als verwundbares Kind vorstellen. Dieses Bild soll bewusst machen, wie viele Erfahrungen das Gegenüber in seiner Vergangenheit schon gemacht hat. Im zweiten Schritt soll man sich dann wieder auf die romantischen Seiten der Beziehung konzentrieren, sich wieder Komplimente und kleine Aufmerksamkeiten machen. Dann, im dritten Schritt, konzentriert sich alles auf die Kommunikation. Jetzt heißt es auf Vorwürfe zu verzichten und stattdessen Forderungen und Wünsche zu stellen. Viertens geht es dann daran, Wut und Gefühle der Aggression aufzulösen um die Beziehung dann im fünften Schritt erneut als Quelle des Glücks, der Zufriedenheit und der Sicherheit sehen zu können.

Wie das so einfach gelingen soll?

Der Schlüssel liegt laut der Imago-Therapie im bewusstem Dialog. Konkret stützt sich das Kommunikationsmodell auf die drei Säulen Spiegelung, Bestätigung und Empathie. Heißt: Ein Streit sollte nach diesem ganz bestimmten Muster ablaufen. Jemand beginnt mit der Formulierung seiner Beschwerde, etwa: „Ich war enttäuscht, dass du letztens lieber mit deinen Kumpels um die Häuser gezogen bist, als mit mir einen gemütlichen Abend zu verbringen.“ Der andere spiegelt diese Beschwerde dann, in dem er sie wiederholt: „Es hat dich also gekränkt, dass ich letztens mit meinen Kumpels unterwegs war und nicht bei dir geblieben bin.“ Gleich anschließend soll dann die Bestätigung erfolgen: „Ich kann verstehen, dass du gekränkt warst.“ Indem man dem anderen vermittelt, Verständnis für sein Problem zu haben drückt man ihm seine Empathie aus.

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Ziel der Therapie ist es, sich in einer Beziehung und in einem Konflikt in den anderen hineinversetzen zu können und sowohl die Kommunikation zueinander als auch das Mitgefühl füreinander zu stärken.