Kleine Jungs spielen mit Autos, Waffen und nicht mit Puppen oder gar Make-Up!“ Diese gängigen Klischees sind veraltet, dumm und sorgen dafür, dass sich Kinder nicht mit den Dingen beschäftigen können, die ihnen Spaß machen und so weiter in irgendwelche Gendermuster gepresst werden.

Dabei ist doch nichts dabei, wenn Jungs auch mit Puppen spielen und Mädchen mit Autos, oder? Man sollte meinen, das würde heutzutage kein Problem mehr sein, aber manche Menschen finden das noch immer befremdlich, wenn sie Kinder sehen, die nicht der Norm ensprechen.

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Die junge Mutter, Rheann MacLaren aus Glenrothes, Großbritannien musste am eigenen Leib erfahren, wie ihr Sohn Harry von einer fremden Frau wegen seiner Spielzeugwahl zurecht gewiesen wird. Der kleine Junge durfte sich nämlich ein Spielzeug aussuchen und entschied sich für einen rosaroten Puppenwagen. Diese Wahl erregte die Aufmerksamkeit einer anderen Kundin, die sich einfach einmischte und den Jungen zur Seite nahm: „‚Oh, das willst du nicht, das ist nur für Mädchen, nicht für Jungs! Es ist pink und mädchenhaft. Da drüben sind Autos und Dinosaurier, warum willst du denn dieses Mädchenspielzeug?'“, zitierte Rheann die Frau in ihrem Facebook-Posting.

Die junge Frau wollte ihren Sohn in Schutz nehmen, als dieser einfach antwortete: „Weil ich ihn mag.“ Ihr Posting berührte viele: Weil sie als Mutter voll und ganz hinter ihrem Sohn steht und ihm seine Freiheiten lässt. 

„An die Kundin im Spielzeugladen,“, schreibt Rheann in ihrem Posting, das mittlerweile mehr als 2.000  Mal geteilt wurde,

„Ich habe gesehen, wie du mich und meinen Sohn heute angestarrt hast. Ich habe gesehen, wie du ihn angeschaut hast, als er sich einen pinken Puppenwagen nahm und ihn fröhlich durch den Laden schob. Ich habe gesehen, wie du die Stirn gerunzelt hast wegen eines Kindes, das sich an einem Spielzeug erfreut. Ich habe es genau gehört, als du ihn wegen der Wahl seines Spielzeugs abschätzig behandelt hast.

‚Oh, das willst du nicht, das ist nur für Mädchen, nicht für Jungs! Es ist pink und mädchenhaft. Da drüben sind Autos und Dinosaurier, warum willst du denn dieses Mädchenspielzeug?‘

Du dachtest, du hättest das Recht, sowas zu einem kleinen Kind zu sagen, das du nicht kennst und das erste Mal in deinem Leben gesehen hast. Ich war kurz davor, zu dir zu gehen und dich zurecht zu weisen für deine Vorurteile und deine Kritik – aber mein Sohn kam mir zuvor. Und seine Antwort war so viel besser, als es meine gewesen wäre: ‚Weil ich es mag‘.

So einfach ist das. Es geht nicht um die Farbe, um die Marke oder wie es aussieht… Es geht darum, dass mein Kind es ansah und sich dachte, es wäre lustig, damit zu spielen.

Er schob den Puppenwagen den ganzen Weg vom Laden nach Hause und war so stolz auf sein neues Spielzeug. Er erzählte mir, dass er seine Puppe reinsetzen und in den Supermarkt Milch kaufen gehen wird. Weil ja, Schock Horror, mein Sohn hat auch eine Puppe. Seine Lieblingsspielzeuge sind sein Auto, sein Truck, sein Bus… Er liebt auch Dinosaurier und Monster, er spielt gerne mit ihnen draußen im Matsch.

Aber manchmal spielt er auch gerne mit seiner Puppe und dem Kinderwagen, er spielt in der Puppenküche und tut so, als ob er bügeln würde, er mag pinke Sachen und liebt es, mir dabei zuzusehen, wie ich Make-Up auftrage.

Mache ich mir Sorgen? Nicht einmal ein bisschen. Mein Kind wird zu einem vielseitigen, toleranten Jungen heranwachsen, der nie den Druck verspüren wird, sich an irgendwelche Rollenbilder halten zu müssen.

Ich hoffe, du hast gesehen, wie glücklich er war, als er mit dem pinken Puppenwagen den Laden verließ – und ich hoffe, du wirst es dir zwei Mal überlegen, bevor du so etwas noch einmal zu einem fremden Kind sagst.“

Hut ab, Rheann! Wir wüssten nicht, wie wir in dieser Situation reagiert hätten – vielleicht so…

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