Sex Roulette heißt der neue Trend, mit dem sich zurzeit vor allem spanische Teenager “vergnügen”. Und diese Praktik könnte wohl nicht gefährlicher sein: Hierbei treffen sich junge Menschen zu wilden Sex-Parties, bei denen mindestens eine Person HIV-positiv ist – wer das ist, ist den anderen nicht bekannt.

Hohes Risiko für mehr Lust

Bei dem besorgniserregenden Trend gehe es, wie beim traditionellen Russischen Roulette, vor allem um den Nervenkitzel, vermuten Psychologen. Die Tatsache, dass einer der Teilnehmer HIV-positiv sei und die anderen absichtlich keine Vorkehrungen treffen – und somit die Gefahr eingehen, sich mit dem Virus anzustecken-, führe zu einem extrem hohen Adrenalin-Spiegel, der sich zusammen mit dem Orgasmus zu einem besonders intensiven Lust-Erlebnis verbinden soll.

Auf einigen dieser Roulette-Parties sollen auch blaue Pillen vom Schwarzmarkt verteilt werden, die angeblich vor dem HI-Virus schützen sollen. Diese haben aber keinerlei Wirkung, meinen Experten im französischen Radiosender Equinox. Die HIV-Neuansteckungen haben in Barcelona laut den Spitälern, die rund 100 Infizierte am Tag behandeln, bereits stark zugenommen.

Keine Angst mehr vor HIV

Die Entwicklung eines so gefährlichen Trends könnte auch mit der Tatsache zusammenhängen, dass der HI-Virus in den letzten Jahren vor allem bei der jüngeren Generation an Schrecken verloren hat. Man hört immer wieder von Menschen, die mit der richtigen Behandlung ein ganz normales Leben führen können und verliert so die Angst vor der Krankheit Aids.

Erschreckender Wandel

Eine Umfrage der WHO (World Health Organization) zeigt, dass 24 Prozent der 15-25-Jährigen angeben, keine Angst vor dem HI-Virus zu haben. Diese Einstellung führt dazu, dass im Allgemeinen weniger verhütet wird, und Geschlechtskrankheiten aller Art die Möglichkeit haben, sich ganz gemütlich in der Bevölkerung zu verbreiten.