Ein starkes Zeichen

Das auffälligste Statement in der dreieinhalbstündigen Show war die Abwesenheit von Ashgar Farhadi, iranischer Sieger in der Kategorie bester fremdsprachiger Film. Er selbst blieb aus Protest gegen Trump der Verleihung fern. „Meine Abwesenheit geschieht aus Respekt vor den Einwohnern meines Landes und den sechs anderen Nationen, denen durch den unmenschlichen Einreisestopp in die USA Verachtung entgegengebracht wird“, ließ er eine Vertreterin vorlesen. „Wer die Welt in Kategorien von ‚Wir‘ und ‚unsere Feinde‘ einteilt, schafft Angst.“

Mehrere politische Seitenhiebe

Darüber hinaus gab es viele kleine Momente, die Bezug auf den US-Präsidenten nahmen: Ein Sieger der Makeup-Kategorie erklärte, dass er auch ein Immigrant sei; der Regisseur der siegreichen Doku „O.J.: Made in America“, Ezra Edelman, widmete seinen Preis den Opfern von Polizeigewalt. Schauspieler Gael Garcia Bernal gab zu Protokoll, dass auch er ein Gastarbeiter sei und Grenzen generell verachte.

Autoritäten infrage stellen

Während der Verleihung, die mit der Panne des voreilig ausgerufenen Hauptsiegers „La La Land“ statt des eigentlichen Gewinners „Moonlight“ endete, gab es immer wieder solche Anspielungen: Die Sieger in der Kategorie „Beste Filmmusik“ erinnerten daran, dass sie Schüler an öffentlichen Schulen waren. Und während eines Songs von Sting wurde ein Zitat des 2014 in Syrien getöteten Journalisten James Foley eingeblendet: „Wenn ich nicht die moralische Kraft besäße, Autoritäten infrage zu stellen, dann haben wir keinen Journalismus.“

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Jimmy Kimmel bedankte sich bei Donald Trump

Bereits zum Auftakt der Show hatte sich Moderator Jimmy Kimmel mit einigen derben Scherzen über den neuen US-Präsidenten lustig gemacht. „Ich möchte mich bei Präsident Trump bedanken. Erinnert ihr euch noch an letztes Jahr, als jeder gesagt hat, dass die Oscars rassistisch seien?“, sagte Kimmel mit Blick darauf, dass es im vergangenen Jahr viel Kritik an fehlenden schwarzen Nominierten gegeben hatte.