Stell dir vor, ein Fremder bestimmt 50 Tage lang über dein Leben. Er sorgt dafür, dass du an deine psychischen und physischen Grenzen gehst – am Ende der Challenge wirst du zum Selbstmord aufgerufen. Eine dieser schrecklichen Herausforderungen ist es, sich einen Wal in den Unterarm zu ritzen. Der Blauwal steht dabei für den Selbstmord. Denn diese Tiere lassen sich oft kurz vor dem Tod an den Strand spülen, um dann dort zu sterben.

Wer die Anweisungen nicht befolgt, wird bedroht

Für seine Recherche loggte sich ein russischer Journalist auf der Social Media Plattform VKontakte ein. Er tat, als sei er ein 15-jähriges Mädchen, das an der Challenge mitmachen möchte. Auf seine Anfrage bekam er von einem der Administratoren die Antwort Bist du sicher? Es gibt kein Zurück.“ Der Journalist wollte es genau wissen und schrieb: „Was bedeutet das – es gibt kein Zurück?“ Der Administrator: „Du kannst das Spiel nicht mehr verlassen, wenn du einmal angefangen hast!“ Auf die Frage des Journalisten, was passieren würde, sollte er raus wollen, kam die unmissverständliche Antwort: „Ich habe alle deine Informationen. Sie werden zu dir kommen.“

Zum Schein stimmte der Journalist zu. Er bekam seine erste Aufgabe – er sollte sich die Zeichenfolge „F58“ in den Arm ritzen. Der junge Mann schickte ein mit Photoshop bearbeitetes Bild – und bekam keine Antwort mehr.

Bereits über 100 Suizide

Diese perverse Challenge tauchte zuerst nur in Russland auf, schwappte aber innerhalb kürzester Zeit über Social Media nach Zentral- und Westeuropa. Besonders Teenager sind gefährdet, sich den kranken Herausforderungen zu stellen – sie suchen dabei den Kick. Die Zustimmung der Online-Community gibt ihnen zusätzlich Bestätigung. Inzwischen sollen sich laut Angaben der Polizei schon über 100 (größtenteils junge) Menschen aufgrund dieser Challenge getötet haben. Die Polizei konnte bis jetzt noch keine konkrete Spur finden. Zwar konnte im November 2016 in der Nähe von Moskau eine Person verhaftet werden, doch die Selbstmorde gehen noch immer weiter.

 

Betroffene finden Hilfe unter 24-Stunden Hotline 142 oder auf www.telefonseelsorge.at