Unter Obama wurden in den USA im Laufe der Jahre verschiedene Maßnahmen zum Schutz von Transgender-Kindern und Jugendlichen eingeführt. US-Präsident Donald Trump hat diese Richtlinien nun kurzerhand wieder aufgehoben. Die Schutzmaßnahmen beinhalteten etwa die Regel, dass Transgender-Jugendliche etwa im Unterricht mit dem Pronomen angesprochen werden, das sie bevorzugen und vor allem, dass sie jene Umkleiden und Toiletten (z.B. in Schulen und Universitäten) benutzen dürfen, die ihrer Geschlechts-Identität entsprechen.

Nicht mit Trump

In einem gemeinsam von Justiz- und Bildungsministerium verfassten Brief ließ Trump diese Richtlinien nun rückgängig machen. Der Grund: Sie hätten für Verwirrung gesorgt und unzählige Klagen nach sich gezogen. Justizminister Jeff Sessions erklärte so am Mittwoch vergangender Woche, die im Mai eingeführte Anordnung sei „juristisch mangelhaft“ und werde daher aufgehoben. Öffentliche Schulen und Universitäten seien daher angewiesen, Obamas Regelung von nun an zu ignorieren.

Muss das sein?

Die Diskussionen um den sogenannten „Transgender-Toiletten-Streit“ spalten die US-Bevölkerung. So argumentieren die einen, Transgender-Jugendliche wären Bullies mit dieser Einschränkung hilflos ausgeliefert und ihre Geschlechts-Identität würde schlichtweg nicht anerkannt werden – andere fürchten, durch die Regelung könnten sich zum Beispiel Männer in Frauen-Klos schleichen und „wer weiß was“ anstellen. Die Fakten sprechen jedoch Bände: Bisher hat es keine Meldungen zu Übergriffen seitens (vermeintlichen) Transgender-Jugendlichen auf WC-Anlagen oder Ähnlichem gegeben, umgekehrt seien diese aber in den letzten Jahren mehrmals Opfer von Gewalt und Hassverbrechen geworden.

Das National Center for Transgender Equality reagierte mit Entsetzen: „Die klare Botschaft ist: So werden Bullies gestärkt.“. Und auch zahlreiche Stars, darunter Ellen DeGeneres, Ruby Rose, Chris Evans, Ellen Page und sogar Trump-Befürworterin Caytlin Jenner zeigen sich empört von dem „unfassbaren Rückschritt“, der mit der Aufhebung der Regelung in den USA einhergehe.