Nach dem Tod seiner Mutter Diana vor knapp 20 Jahren hat Prinz Harry unter starken psychischen Problemen gelitten. Er habe fast die ganze Zeit jeglichen Gedanken an seine Mutter unterdrückt, bis er vor wenigen Jahren dann in ein „totales Chaos“ gestürzt sei, sagte Harry (32) in einem Interview mit der Zeitung „The Telegraph“. Nie zuvor hat er öffentlich detailliert über seine Gefühle gesprochen.

„Ich steckte den Kopf in den Sand und habe mich geweigert, an meine Mutter zu denken“, sagte Harry. „Das hatte sehr ernsthafte Auswirkungen nicht nur auf mein persönliches Leben, sondern auch auf meine Arbeit.“ Er habe Angstzustände erlebt und wahrscheinlich mehrmals kurz vor einem Zusammenbruch gestanden.

Seine psychischen Probleme hätten nichts mit seinem früheren Einsatz in Afghanistan zu tun gehabt, sagte Harry. Er habe glücklicherweise nicht direkt miterleben müssen, wie Kameraden im Einsatz starben. Harry verließ im Mai 2015 die britische Armee.

Ablenkung und Trost durch Sport

Heute sei er wieder in guter Verfassung. Die Gespräche über seine Gefühle hätten ihm gezeigt: „Du bist eigentlich Teil eines großen Clubs.“ Außerdem habe er mit dem Boxsport angefangen, um seine Aggressionen abzubauen, erzählte Harry.

Prinz Harry war zwölf Jahre alt, als seine Mutter 1997 bei einem Autounfall in Paris ums Leben kam. Ein Jahr zuvor hatte sich die populäre Diana nach einem Rosenkrieg von Prinz Charles scheiden lassen. Thronfolger Charles heiratete später seine Geliebte Camilla.

Gemeinsam mit William und seiner Schwägerin Kate (35) setzt sich Harry für den offenen Umgang mit psychischen Problemen ein. Die drei engagieren sich dafür in der Initiative „Heads Together“.

Harry wirkt gereift. Früher war er eher als Party-Prinz bekannt und verursachte zum Beispiel mit Nacktfotos aus Las Vegas einen Skandal. Seine Freundin ist die US-Schauspielerin Meghan Markle.