Sie ist die Erzieherin des öffentlichen Raums: Aktionskünstlerin „Barbara.“ antwortet auf beleidigende, fremdenfeindliche und sexistische Graffitis, Plakate und (Verbots-)Schilder mit witzigen Sprüchen, die mal mehr, mal weniger gesellschaftskritisch sind. Mit viel Eloquenz, Witz und Charme kommentiert sie und zaubert noch dazu anderen ein Lächeln ins Gesicht. „Systemkritik im DIN A4 Format“, wie sie selber sagt.


Mittlerweile wurden Barbaras Plakate in Heidelberg, Berlin, Dresden, Hamburg und Mannheim gesichtet. Sachbeschädigung entsteht beim Bekleben keine, die Schilder lassen sich leicht wieder ablösen, so die Künstlerin. Barbara will Dinge beim Namen nennen, kommentieren, aufdecken – und nicht beschädigen. Der Eindruck im Internet bleibt allerdings: Fast 90.000 folgen Barbara und ihrem Streifzug durch den öffentlichen Raum bereits auf Instagram.

Barbara ist anonym, das ist Teil des Konzepts. Ein Konzept, das ziemlich raffiniert ist: Sie bringt uns nämlich dazu, Dinge zu hinterfragen. Barbara entzieht sich den Regeln des Rechtsstaats gerade so viel, dass die simplen A4-Plakate auf subtile Weise ihre Wirkung entfalten können, ohne andere zu beleidigen oder Dinge zu beschädigen. Damit versüßt sie uns allen den Alltag. Und so laut die Ungerechtigkeiten im Every Day Life auch oft sein mögen: Barbara ist lauter.

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