Menschen können einer Studie zufolge auf Fotos erkennen, ob jemand krank oder gesund ist. Im Fachmagazin „Proceedings of the Royal Society B“ berichteten Wissenschafter am Mittwoch über die Fähigkeit, Kranke schon bald nach einer Infektion anhand ihres Aussehens zu identifizieren – und somit womöglich eine Ansteckung zu vermeiden.

Für den Versuch wurden 16 Freiwilligen von Bakterien entnommene Moleküle gespritzt, die eine starke Immunreaktion und grippeähnliche Symptome auslösen. Zwei Stunden später wurden die Probanden mit neutralem Gesichtsausdruck fotografiert. Einige fühlten sich dabei sehr krank, andere wiederum nicht. Bei einer zweiten Sitzung wurde den Versuchsteilnehmern ein Placebo gespritzt. Auch hier wurden Fotos gemacht.

Die beiden Fotos eines jeden Probanden – einmal gesund und einmal „krank“ – wurden einer anderen Gruppe vorgelegt. In 13 von 16 Fällen schätzten diese Versuchsteilnehmer richtig ein, ob jemand unter den grippeähnlichen Symptomen litt oder nicht. Das entspricht einer Trefferquote von 81 Prozent.

Als Anzeichen für eine Erkrankung wurden blassere Lippen, ein geschwollenes Gesicht, heruntergezogene Mundwinkel, fallende Augenlider, gerötete Augen und fahle Haut ausgemacht.