Die VIP Fashion und Beauty Lounge kam mir gestern gerade recht, denn nach einem anstrengenden ersten Fashionweek-Tag war die Lust mich hübsch zu machen relativ, naja sagen wir … nicht existent. So freute ich mich umso mehr, dass ich mich lediglich hinsetzen sollte und die Augen schließen musste.

 

 

Zehn entspannende Minuten später konnte ich mich sehen lassen und war bereit für die Sadak Show im Fashionweek-Zelt. Das Publikum der Sadak Show war wohl gleich interessant, wie das Label selbst. Ein Revival von Grunge, Punk, Plateauabsätzen und ganz viel Schwarz at it’s finest. Der Designer selbst präsentierte allerdings überraschend wenig Schwarz, seine Modelle waren von Burqas und Niqabs inspiriert und mit gewagten Cut-Outs und pastelligen Lilatönen versehen.

 

 

Es lohnte sich gar nicht mehr das Zelt zu verlassen, denn am frühen Nachmittag ging es gleich mit Rebekka Ruétz weiter. Die Österreicherin hatte offensichtlich Fernweh, als sie ihre Teile designte, denn sie waren voll von mexikanischem Flair und das Porträt von Frida Kahlo zierte so manches Oberteil. Zwischen den Models konnte man klar Ajsa ausmachen. Die „Germany’s Next Topmodel“-Finalistin ist übrigens während der gesamten Fashionweek gut gebucht (Go, Team Ajsa!).

 

 

Zugegeben, nun taten meine Füße weh vom Stehen und Warten oder ständigem hin und herhetzen. Aber was sein muss, muss sein und am Abend stand nun mal die Holy Ghost Fashionshow an. So machte ich mich auf den Weg ins angesagte RAW-Gelände, wo inmitten von Hipstern und Skatern das Haubentaucher ist. Eine Location, wie sie im Buche steht. Der Laufsteg war mit orientalischen Teppichen ausgelegt und mitten in einem Pool. Rundherum Backsteinmauern, Graffiti und hippe Meschen, die mehr oder weniger beschäftigt ihren Dingen nachgingen.

 

 

 

Backstage wurden die Models von KMS Stylisten auf die Show vorbereitet und bald kristallisierte sich heraus, dass der Key-Look des Abends – zumindest was Haare anging – lockere Beachwaves im Undone-Look waren. Die Designerinnen von Holy Ghost schwebten vor der Show durch die Menge und wirkten so, als hätten sie alles im Griff. Auch ein Interview mit mir ging sich sogar noch aus.

 

 

Um 21 Uhr war es dann soweit, Wüstenklänge schmetterten durch die Lautsprecher und barfuß stolzierten die Models elfengleich über den Perserteppich im Pool. Turbans, fließende Stoffe, viel Seide und ab und an ein bisschen Spitze – Holy Ghost präsentierte feminine, zarte Looks, die nicht nur für den Catwalk, sondern auch für einen Kamelritt in der Sahara passend wären.

 

 

Fazit des Tages: Alle Designer haben Fernweh und sehnen sich nach der großen, weiten Welt. Ob mexikanische Farbenpracht oder orientalische Eleganz – Hauptsache ganz weit weg… 

 

Nach der Show ist vor der Party heißt es in Berlin – aber nicht für mich. Ich habe meine müden Beine zurück ins Motel One geschleppt, da, wo sie hingehören.

 

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