Dirty, jazzy, openminded, free, gay, laidback, poor, black, naked, artsy. New Orleans ist vieles aber eines ganz besonders: Mit schlechten Straßen ausgestattet. Warum wir den wahrscheinlich besten Zeitpunkt erhaschten in New Orleans zu sein und was der Unterschied zwischen einem Jazzmusiker in NOLA und Österreich ist erfährt ihr im ersten Teil des New Orleans Blogpost.

 

Laut, schrill, bunt: die Bewohner New Orleans

Nach 7-stündiger Fahrt umrahmt mit Dixielandmusik als Vorbereitung, kamen wir spät am Abend im Hilton Riverside an. Es war riesig, etwa so groß wie das Mandalay Bay in Las Vegas – nur ohne Casino. Nicht sehr erfreut über die extremen Parkpreise betreteten wir unser Hotelzimmer. Um den Abend jedoch nicht hier ausklingen lassen zu müssen fuhren wir noch zu einem Thai Restaurant. Die Reise dorthin war schon mal atemberaubend, denn wir durchquerten die schönsten Siedlungen. Im Restaurant angekommen war aber irgendetwas ungewöhnlich. Die Leute waren laut, schrill und wirkten auf uns sehr offen. Unsere Kellnerin verratete uns daraufhin, dass gerade das South Decadence Festival stattfinde, ein jährliches sechstägiges Festival der LGBT+ Community. Mit großer Vorfreude, dass wir am Tag darauf noch den Abschluss des Southern Decadence Festivals miterleben durften, fuhren wir zurück ins Hotel.

 

 

Festivalstimmung im French Quater

Trotz Hurrikan Warungen, welche besonders in New Orleans gang und gäbe sind, stand heute viel auf dem Programm. Zuerst checkten wir denn French Quater mit der berühmten Bourbon Street aus. Die Bezeichnung „Festival“ hat das Southern Decadence regelrecht verdient, jedoch bekamen wir zugleich einen anderen Eindruck der Stadt: Die Straßen des French Quaters waren zugemüllt und überall stank es nach Alkohol. Einige Clubs hatten seit 6 Tagen durchgehend geöffnet und ich traue mich zu behaupten, dass einige genau so lange schon durchfeierten. Wir waren wieder mal underdressed, obwohl wir unser bestes taten.

 

 

Cafe du Monde?

Wer New Orleans besucht, darf eines nicht vergessen: Beignets essen. Beignets werden in den meisten Cafes angeboten werden, da es eine typische Spezialität New Orleans ist. Wir wollten sie im weltbekannten Café du Monde probieren (Das Cafe gibt es seit 1862 und ist rund um die Uhr geöffnet, außer an Weihnachten und während eines Hurrikans.), jedoch hat es uns gereicht das Café nur von außen zu sehen, denn es war viel zu überfüllt. Wir suchten also ein anderes Cafe auf, schlenderten dabei die Bourbon Street entlang und verliebten uns in unzählige wunderschöne Häuser, in die wir sofort einziehen würden. Dabei wurden wir von angenehmen Regenschauern überrascht, die für stetige Abkühlung sorgten. Währenddessen spielten sich schon einige Straßenmusiker die Seele aus dem Leib. Nach dem Klassiker „All of Me“ musste ich einfach den Pianisten mit dem rollbaren Pianino fragen, welche Jazzbar er mir empfehlen könnte. Für seinen Insidertip gab ich ihm die letzten Penny´s die ich fand, denn der war goldwert.

 

 

Solopausen sind zum Tindern da

Zurück im Hotel angekommen gönnten wir uns einen kurzen Powernap, aber dann machten wir uns auch schon los in die erste Jazzbar in der Bourbon Street. „The Playhouse“ war eine sehr feine Jazzbar, die viel Blues und Dixielandjazz in petto hatten. Was mich jedoch sehr verwunderte und was ich mir selber nie trauen würde: Hatte der Trompeter beziehungsweise Sänger seine (atemberaubenden) Soli gespielt, griff er sofort zum Handy und vergnügte sich auf seinem Smartphone (ob er wohl auf Tinder herumswipte? Er hatte sichtlich Spaß mit seinem Handy), während seine anderen Musikerkollegen natürlich normal weiterspielten. Das deutete zum ersten Mal darauf hin, dass Jazzmusiker in New Orleans sein ein ganz normaler Job ist und nichts „Besonderes“ wie in Österreich.

Underground Jazz und die große Überraschung

Ich wollte natürlich noch die etwas weiter weg gelegene Jazzbar „The spotted cat“ erkunden, die mir der Straßenmusiker empfohlen hatte. Am Weg hin stellten wir fest, dass in fast jedem Lokal Livemusik angeboten wird – und das gratis. Kurz vor der „the Spotted Cat“ platzierte sich noch ein Rapper mit Verstärker auf seinem Auto und improvisierte einfach genial, indem er die Zuschauer einbindete und über deren Heimatort reimte. Auch Österreich widmete er ein Ständchen. Im „The spotted Cat“ angekommen entdeckte ich das Highlight des Tages. Wenn ihr Wissen wollt was, dann dürft ihr den zweiten Blogpost nicht verpassen.