Nachdem ich nach acht Jahren aufgehört habe, die Pille zu nehmen, hat sich meine Haut erst mal gedacht: „Nö, so nicht! Da bekommst du als Strafe erst mal richtig fiese Pickel am Hals, Dekolleté und – last but not least – natürlich auch im Gesicht.“ Die ersten ein bis zwei Monate dachte ich noch: „Alles gut, halb so wild, könnte schlimmer sein!“ Ich hab von Masken bis Peelings, Cremes und Seren fast alles probiert. Doch auch ein halbes Jahr später hat nichts so wirklich dauerhaft funktioniert, die unreine Haut ist mir geblieben. Schließlich bin ich vor zwei Wochen auf elektronische Gesichtsreinigungsbürsten gestoßen. Gekannt habe ich besagtes Produkt natürlich schon länger, also dacht ich mir: „Hilft’s nix, schadet’s nix!“

Doch was genau bringen Gesichtsreinigungsbürsten eigentlich? Für wen sind sie geeignet und wie wendet man sie richtig an? Mit diesen Fragen hab ich mich in letzter Zeit intensiv beschäftigt und lass euch hiermit an meinem erworbenen Wissen teilhaben:

Die Wirkung

Die Hersteller der Bürsten werben mit einer bis zu sechs mal gründlicheren Reinigung, als manuell erzielt werden kann. Talg und Schmutz werden durch rotierende oder vibrierende Bürsten aus der Haut „herausgezogen“ und sorgen dafür, dass die Haut besser durchblutet wird. Die Bewegung der Borsten wirkt wie ein tiefenreinigendes Peeling. Das kann nicht nur das Hautbild verfeinern und Pickelchen und Mitesser verschwinden lassen, sondern auch kleinen Fältchen im Gesicht entgegenwirken. Was jedoch auch immer wieder erwähnt wird ist, dass es zu Beginn der Verwendung zu mehr Hautunreinheiten kommen kann. Die Bürste löst nämlich auch unterirdische Verunreinigungen, die dann alle zeitgleich an die Oberfläche treten. Nach der intensiven Reinigung ist die Haut aufnahmefähiger für die Wirkstoffe der anschließenden Pflege. Die Poren sind geöffnet, das Gesicht gut durchblutet und bereit für die Regeneration.

 

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Die Verwendung

Es gibt für manche Produkte verschieden Bürstenaufsätze, sowie verschiedene Geschwindigkeitsstufen, um für jeden Hauttyp gerüstet zu sein. Wer zu empfindlicher Haut neigt, sollte eine weiche Bürste bei niedriger Geschwindigkeit verwenden. Bevor es los geht, wird das Gesicht ganz normal gereinigt und vom Make-up befreit. Anschließend trägt man, wenn man will, einen Reinigungsschaum oder Ähnliches auf und beginnt ohne Druck die Bürste über das Gesicht gleiten zu lassen. Bei manchen Marken wird sogar ein spezielles Reinigungsprodukt mitgeliefert – kann man verwenden, muss man aber nicht. Generell wird empfohlen, die Bürste nicht länger als 60 Sekunden zu verwenden. 20 Sekunden Stirn, 20 Sekunden Nase und Kinn und je zehn Sekunden pro Wange. Bei längerer Verwendung kann es zu einer Reizung der Haut kommen. Anschließend den Bürstenkopf gut auswaschen und trocken lassen, so haben Bakterien keine Chance.

Vor allem bei unreiner Haut muss man darauf achten, die Bürste spätestens alle drei Monate zu wechseln. Bei Akne kann es sogar sein, dass bereits verheilte Wunden erneut aufgerissen werden. Also auch hier auf die richtige Bürste und Geschwindigkeit achten.

Meine Erfahrung mit der Gesichts-Reinigungsbürste

Wie oben schon erwähnt, neigt meine Haut vor allem an den Wangen zu Pickeln, während die T-Zone fettig glänzt. Ich verwende eine sehr simple Gesichtsreinigungsbürste mit zwei verschiedenen Geschwindigkeitsstufen und drei unterschiedlichen Bürstenköpfen. Einmal für normale Haut, einmal eine Bürste mit ganz weichen Borsten für empfindliche Haut und eine Peelingbürste. Abends wasche ich mein Gesicht ganz normal und schminke mich ab. Statt eines Reinigungsschaums verwende ich eine spezielle Gesichtsseife für Mischhaut. Ich schäume einfache direkt mit der Bürste für normale Haut die Seife auf und los geht. Das Ganze wirkt wie eine kleine Massage und ist sehr entspannend. Nach zirka einer Minute wasche ich mein Gesicht ab und fühle mich anschließend quietschsauber. Also wirklich porentief rein, wie man so schön sagt. Am Morgen gibt es die selbe Prozedur, nur mit der ganz weichen Bürste, da sich über Nacht nicht soviel Schmutz auf meinem Gesicht ablagert und ich natürlich nicht geschminkt bin.

Mein Fazit

Nach nur zwei Wochen braucht man sich natürlich keine Wunder erwarten. Auch die Hersteller empfehlen, erst nach vier bis sechs Wochen ein Urteil zu fällen. Trotzdem bin ich schon jetzt ziemlich begeistert. Auch wenn meine Pickel nach wie vor an meinen Wangen leuchten, glänzt meine T-Zone bereits nach so kurzer Zeit deutlich weniger. Während ich vor der Verwendung der Bürste bereits nach zwei Stunden wieder mit fettiger Haut auf der Stirn kämpfte, dauert es jetzt mindestens fünf Stunden, bis es wieder soweit ist – und das ist für mich schon ein großer Fortschritt. Vielleicht ist das auch nur ein Placebo-Effekt, aber zumindest habe ich den Eindruck, dass die sprießenden Pickel schneller abheilen und wieder verschwinden. Außerdem mag ich das Gefühl, so richtig „sauber“ zu sein.