Madalyn Parker, eine Web-Entwicklerin aus Michigan, nahm sich kürzlich eine paar Tage frei, um sich um ihre psychische Gesundheit zu kümmern. Anstatt eine Ausrede vorzuschieben, schrieb sie ihrem Vorgesetzten ganz offen den wahren Grund für ihr Fehlen: „Liebes Team, ich nehme mir heute und morgen frei, um mich auf meine psychische Gesundheit zu fokussieren. Hoffentlich bin ich nächste Woche in aller Frische zurück, um mich wieder zu 100 Prozent der Arbeit zu widmen.“

Wie ihr Chef Ben Congleton auf ihre ehrliche Krankmeldung reagierte, können viele noch immer nicht glauben. Der schrieb nämlich nicht einfach nur „okay“ zurück, sondern lobte seine Mitarbeiterin für ihre Offenheit: „Hey Madalyn, ich wollte dir nur einmal persönlich dafür danken, dass du E-Mails wie diese verschickst. Ich nehme sie immer zum Anlass, mich selbst daran zu erinnern, wie wichtig es ist, sich hin und wieder für seine psychische Gesundheit Auszeiten – und auch Krankheitstage – zu nehmen. Ich kann kaum glauben, dass diese Praxis nicht in allen Organisationen Standard ist. Du bist ein Vorbild für uns alle und hilfst, das Stigma zu durchbrechen, so dass wir alle im Einklang mit uns selbst zur Arbeit kommen.“

Madalyn teilte die berührenden und Mut spendenden Worte ihres Bosses auf Twitter. Dort und auf anderen Kanälen verbreitet sich die Geschichte seitdem wie ein Lauffeuer im Netz. Tausende User überhäuften Ben bereits mit Lob für seine tolle Reaktion und sind sich einig, dass jeder Boss dieser Welt so sein sollte wie er. Einige wenige finden Madalyns Krankmeldung jedoch weniger nachvollziehbar. Sie meinen, dass man seine psychischen Probleme lieber im Urlaub auskurieren solle.

Ihnen hat Ben Congleton die folgenden Worte entgegenzusetzen: „Wir haben das Jahr 2017. Wir sind eine Wissensgesellschaft. Unsere Jobs verlangen von uns, dass wir ständig geistige Höchstleistungen bringen. Wenn ein Athlet verletzt ist, dann sitzt er auf der Bank und erholt sich. Lasst uns die Idee verwerfen, dass es sich mit unserem Gehirn anders verhält.“