Arbeitskleidung ist in Österreich teilweise gesetzlich geregelt. So sieht § 71 ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG) nach jusline.at vor, dass Arbeitskleidung „den Erfordernissen der Tätigkeit entsprechen“ muss und dass Arbeitgeber, falls spezielle Arbeitskleidung notwendig ist, diese den Arbeitnehmern zur Verfügung stellen müssen. Letzteres ist natürlich in erster Linie auf Baustellen oder im handwerklichen Gewerbe der Fall. Aber auch Laborarbeit erfordert besondere Kleidung, die nicht zuletzt dem eigenen Schutz dient. Doch muss dabei eine ansprechende Optik auf der Strecke bleiben? Viele Frauen meinen „Nein“. Tatsächlich gibt es einige Möglichkeiten, Modebewusstsein auch bei der Arbeitskleidung zu berücksichtigen, und es werden immer mehr.

Im Büro besteht kein Problem

Wer im Büro arbeitet, hat in der Regel weniger Probleme damit, sich schick zu kleiden. Im Gegenteil, meist erwarten Arbeitgeber, dass ihre Angestellten während der Arbeitszeit besonders elegant und gepflegt aussehen. Im Gegensatz zu früher haben weibliche Angestellte heute auch mehr Möglichkeiten, ihrer Bürokleidung einen individuellen Charakter zu geben, zum Beispiel durch:

  • Farben: Vor allem Frauen sind in den meisten Unternehmen auf Weiß, Schwarz und Grau beschränkt. Mit Blau oder Grün lassen sich wirkungsvoll Akzente setzen.

 

  • Schöne Kleider: Immer noch gilt, dass Arbeitnehmerinnen während der Arbeit nicht zu aufreizend gekleidet sein sollten. Gegen ein schönes und nicht zu kurzes Kleid haben jedoch die wenigsten Chefs etwas einzuwenden. Gerade hier bestehen viele Möglichkeiten, für einen persönlichen Touch zu sorgen.

 

  • Schuhe: Es müssen nicht immer High Heels sein. In vielen Büros sind schöne Sneaker heute gang und gebe. So können Frauen ihrem Bürooutfit einen sportlichen Charakter geben.

 

  • Accessoires: Mit Schmuck sollte man es nicht übertreiben. Eine geschmackvolle Kette und schöne Ohrringe jedoch verschönern auch Bürooutfits.

 

Wie groß die persönlichen Freiheiten bei der Bürokleidung sind, hängt natürlich entscheidend vom jeweiligen Unternehmen und vom eigenen Chef ab. Wer in der Medienbranche arbeitet, hat mehr Freiheiten als Frauen, die im Finanzsektor tätig sind. Andererseits gibt es Grenzen dafür, was Chefs ihren Angestellten vorschreiben können. Wie News.at erläutert, darf eine Mitarbeiterin beispielsweise nicht gekündigt werden, weil sie eine neue Haarfarbe hat. Eine Versetzung an eine Stelle ohne Kundenkontakt ist allerdings rechtens. Ähnlich verhält es sich mit dem Haarschnitt. Da die gesetzlichen Vorgaben bezüglich dieses Themas jedoch sehr vage gehalten sind, tun auch modisch bewusste Frauen gut daran, sich nach den Vorgaben ihrer Vorgesetzten zu richten – soweit diese irgendwie zumutbar erscheinen.

Arbeitskleidung muss nicht klobig aussehen

Auch wer nicht im Büro arbeitet, muss sich nicht während der Arbeitszeit mit unförmiger Arbeitskleidung zufrieden geben. Workwear-Hersteller bemühen sich in den letzten Jahren zunehmend darum, modische Aspekte bei der Herstellung ihrer Produkte mit einfließen zu lassen. Die Resultate sind deutlich sichtbar bei:

  • Arbeitsschuhen: Vor allem Sicherheitsschuhe für das Handwerk, Lagertätigkeiten oder Ähnliches sahen früher wenig vorteilhaft aus. Mittlerweile sind aus den klobigen Tretern von einst teilweise sneakerartige Modelle mit einem sportlichen Anstrich geworden – ohne, dass die Schutzkappe dafür weichen musste.

 

  • Arbeitshosen: Ähnliches gilt für Arbeitshosen. Viele Taschen und ein robuster Charakter stehen hier natürlich an vorderster Stelle. Zusätzlich punkten moderne Modelle jedoch häufig mit aktuellen und körperbetonten Schnitten. Kochhosen sind dagegen im Regelfall schön locker geschnitten.

 

  • Jacken: Wer viel im Freien arbeitet, kann sich mit hochwertigen Softshell-Jacken vor der Kälte und anderen Witterungseinflüssen schützen. Eine große Auswahl an Farben und Schnitten sorgt dafür, dass Frauen mit Outdoor-Jacken auch modische Akzente setzen können.

 

Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen. Ob Laborkittel, Bistroschürzen oder Warnwesten. Arbeitskleidung wird zunehmend optisch attraktiver. Dies zeigt auch ein Blick in das Sortiment von Anbietern wie Engelbert Strauss. So müssen sich auch Frauen, die sehr modebewusst sind, nicht mehr vor dem Umziehen am Morgen fürchten. Arbeitskleidung macht mehr und mehr auch aus modischer Sicht Spaß.

Was Frauen beachten sollten

Allen modischen Aspekten zum Trotz sollte Sicherheit bei Arbeitskleidung an vorderster Stelle stehen. Dies gilt vor allem für Berufsbereiche wie Handwerk, Logistik oder Labor. Je nach Tätigkeitsfeld ist es entscheidend, dass Workwear vor herabfallenden Gegenständen, gefährlichen Flüssigkeiten wie beispielsweise Säure oder scharfen Gegenständen schützt. Andernfalls drohen im schlimmsten Fall lebensgefährliche Verletzungen.

Arbeitsschuhe, die auf Baustellen getragen werden, sind beispielsweise in aller Regel mit Kappen ausgerüstet, die die empfindlichen Zehen vor herabstürzenden Balken oder anderen Gegenständen schützen. Außerdem sind sie durchtrittsicher und wasserabweisend. Als Hilfe bei der Auswahl fungieren verschiedene Sicherheitsstufen. Damit die positiven Eigenschaften von Arbeitskleidung voll zum Tragen kommen, ist es außerdem wichtig, dass diese möglichst genau passt. Zu große Schuhe oder eine zu kleine Hose können die Sicherheit negativ beeinträchtigen. Auch sollte möglichst viel Bewegungsfreiheit gewährleistet sein. Schließlich ist es von Vorteil, wenn Arbeitskleidung möglichst langlebig ist. In diesem Zusammenhang spielt eine einfache Pflege eine große Rolle.

Zusammengefasst sollten Arbeitnehmerinnen bei der Auswahl von Arbeitskleidung auf die folgenden Aspekte eignen:

–      Hohe Sicherheit

–      Für das eigene Berufsfeld geeignet

–      Hohe Passgenauigkeit

–      Optimale Bewegungsfreiheit

–      pflegeleicht

Sind alle diese Kriterien erfüllt, können sich Arbeitnehmerinnen nach der Mode richten. In der Regel muss die Auswahl von Arbeitskleidung allerdings mit dem Arbeitgeber abgestimmt werden. Wer allein aus modischen Gründen besonders teure Schutzkleidung wünscht, muss unter Umständen zusätzlich in die eigene Tasche greifen. Der Arbeitgeber ist nicht dazu verpflichtet, auf rein optische Wünsche einzugehen.

Die Zeiten haben sich geändert

Die Arbeitskleidung von heute hat teilweise nicht mehr viel mit ihren Vorläufern aus den letzten Jahrzehnten zu tun. „Zum Glück“ werden gerade modebewusste Frauen sagen. Allerdings wäre es ungerecht, anzunehmen, dass sich nur das weibliche Geschlecht über die zunehmende Attraktivität von Workwear freut. Auch viele Männer fühlen sich wohler, wenn sie das Gefühl haben, dass sie sich in ihrem Overall sehen lassen können. In den kommenden Jahren dürfte sich in diesem Bereich zudem noch viel mehr tun, da es eine entsprechend große Nachfrage nach modischer Arbeitskleidung gibt.

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