Allgemein gehen wir davon aus, dass Menschen die viel Sex haben automatisch glücklicher sind. Schließlich werden währenddessen Hormone ausgeschüttet, die unserer Psyche gut tun, unser Körper wird optimal durchblutet und wir fühlen uns geliebt und geborgen. Daher ist es wenig verwunderlich, dass in Beziehungen die Häufigkeit des Liebesspiels als Indikator dafür herangezogen wird, wie glücklich und zufrieden zwei Menschen miteinander sind.

Dieser Mythos wurde nun von der Studie eines Forscherteams der Carnegie Mellon University im US- Magazin Journal of Economic Behaviour & Organization entkräftet.

Sexualstudie überrascht mit unerwarteter Erkenntnis

Im Rahmen dieser Sexualstudie untersuchten die Forscher 128 Paare, um den Zusammenhang von Sex und Zufriedenheit zu untersuchen. 70 Paare wurden gebeten, doppelt so oft miteinander zu schlafen, wie gewohnt. Die übrigen 58 sollten hingegen weniger oft Sex haben, als sonst. Über drei Monate hinweg mussten die Versuchskaninchen täglich einen Online-Fragebogen ausfüllen und angeben, wie glücklich sie waren.

Das Ergebnis überrascht nicht nur uns, sondern auch das Forscherteam. Die Paare, die öfters miteinander schlafen sollten, waren weniger glücklich als jene, die gebeten wurden, seltener Sex zu haben.

Die Forscher sind aber trotz der Ergebnisse vom Glücksfaktor Sex überzeugt. Der Grund für die schlechtere Stimmung der Probanden ist ihrer Meinung nach die Tatsache, dass die Paare öfters miteinander schlafen “mussten”, anstatt sich locker und stressfrei mehr Zeit für Sex zu nehmen.

Mehr Sex macht nicht automatisch glücklicher

Stattdessen geht es eher darum, die Sex-Frequenz auf die richtige Art und Weise Schritt für Schritt zu erhöhen. So sollten Pärchen, die ihrer Beziehung und ihrer Psyche etwas Gutes tun wollen, laut Experten eher an der sexuellen Umgebung arbeiten. Vielmehr sollte also für lustvollere Stimmung und romantische Momente zu zweit gesorgt und generell auf Dinge, die die Leidenschaft beflügeln eingegangen werden.

Eine gemeinsame Nacht im Hotel, ein romantisches Date mit anschließendem Liebesspiel oder heimliche Fantasien anzusprechen und auszuprobieren ist also viel effektiver als ein einfaches “Dann haben wir jetzt eben mehr Sex”, bloß damit es getan ist. Eigentlich ganz logisch, oder?