Ob für die Haut oder das Haar: In letzter Zeit machen Beauty-Öle zunehmend von sich reden. Sie sollen den Teint verwöhnen, spröde Spitzen glätten und eine Fülle von Vitaminen und Nährstoffen beinhalten. Was ist dran an diesem Ölrausch? Zunächst einmal: Öle in Schönheitspflege sind keine brandneue Erfindung: Sie sind bereits seit geraumer Zeit für die gewünschte Textur von Cremes und Körperlotionen verantwortlich. Dabei kommen vor allem Paraffine, Silikone und Lanolin zu Einsatz.

Basiswissen

Unter Paraffinöl versteht man verschiedene Stoffe, die auf Erdölbasis gewonnen werden. Silikone dagegen sind synthetisch hergestellte Öle, die vor allem aus der Haarpflege bekannt sind. Sowohl diese als auch Paraffine werden mittlerweile durchaus kritisch betrachtet. Zum einen, weil sie die Haut austrocknen können. Zum anderen, weil sie nicht abbaubar und somit vom ökologischen Standpunkt aus bedenklich sind. Lanolin dagegen wird aus der Wolle von Schafen gewonnen. Dieses Wachs spielt in der Kosmetik eine Rolle, weil es den Wasserhaushalt der Haut reguliert.

Neben diesen Klassikern spielen in der letzten Zeit auch pflanzliche Öle eine große Rolle. Dieser Boom hat sicher auch damit zu tun, dass diese als besonders natürlich gelten – aber nicht nur: Darüber hinaus haben diese Produkte auch den Ruf, sehr hautfreundlich zu sein. Der Einsatz pflanzlicher Öle ist zu befürworten, da sie mit dem Hautaufbau besser harmonisieren und so die Hautbarriere besser schützen beziehungsweise wiederaufbauen können (zum Beispiel das Body Oil von Rahua, 50 Euro).

Diese Öle verfügen idealerweise über einen hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren wie Linolsäure. Viele Beauty-Öle wirkten stark rückfettend, lassen sich gut in die Hornbarriere einarbeiten und eigneten sich daher für trockene Haut und trockene Haare. Filmbildende Öle schließen die Feuchtigkeit in der Haut ein und sorgen für ein langanhaltendes Gefühl der Geschmeidigkeit.

Bei fettiger Haut Öle vermeiden

Anders dagegen verhält es sich bei Menschen, die unter fettiger Haut leiden: Hier können Gesichtsöle sogar Akne auslösen, weil die fettige Textur für diesen Hauttyp schlicht zu reichhaltig ist. Darüber hinaus raten Dermatologen Menschen, die unter Hautirritationen oder Allergien leiden, zur Vorsicht beim Thema Öl. Hier gilt das Motto: Lieber zunächst an einer unempfindlichen Stelle testen, damit man nicht von unschönen Reaktionen wie Juckreiz oder Quaddeln überrascht wird.

Öle fürs Haar

Neben Produkten für die Haut gibt es auch Beautyöle für das Haar. Hier war Öl ebenfalls zunächst Bestandteil von Shampoos und Haarkuren, mittlerweile werden aber viele reine Öle für die Haare angeboten. Dabei sind die Texturen moderner Haaröle längst nicht mehr fettig, wie man vielleicht glauben mag. Im Gegenteil: Sie sind so leicht, dass sie sogar bei feinem Haar angewendet werden können, ohne es zu beschweren. Mittlerweile gibt es sogar sogenannte Tiefenreinigungs-Shampoos, die mit Hilfe von Ölen das Haar von Rückständen befreien.

Tiefenreinigung kommt immer dann zum Einsatz, wenn das Haar zu sehr beschwert ist, beispielsweise durch zu kurzes Ausspülen entsprechender Produkte. Neben diesen neuen Einsatzgebieten für Haar-Öle gibt es nach wie vor die Klassiker, die Erste Hilfe gegen trockenes Haar und brüchige Spitzen leisten. Das funktioniert auch deshalb, weil Öl nicht nur mit der Haut, sondern auch mit dem menschlichen Haar besonders gut harmoniert. Vor allem pflanzliche Öle sind in ihrer Struktur dem natürlichen Fettfilm, der jedes Haar umschließt, sehr ähnlich.