Eigentlich war der Plan, den Hunger bis 2030 komplett zu besiegen. Nun zeigt der neue Welthunger-Index, der heute in Berlin vorgestellt wurde, leider die erschreckende Realität: 124 Millionen Menschen leiden laut Angaben der Deutschen Welthungerhilfe unter akutem Hunger. Das sind mehr als je zuvor. 

Neuer Welthunger-Index zeigt erschreckende Realität

Vor zwei Jahren waren es weltweit noch 80 Millionen Hungernde, mittlerweile leider 124 Millionen Menschen unter Hungersnot. Besonders hart trifft es Kinder. Etwa 151 Millionen Mädchen und Jungen weltweit wiesen im vergangenen Jahr Wachstumsverzögerungen auf, 51 Millionen litten unter lebensbedrohlicher Unterernährung (Auszehrung). Den Berechnungen des Index liegen folgende Kategorien zugrunde: Unterernährung, Auszehrung (lebensbedrohliche Unterernährung) bei Kindern, Wachstumsverzögerungen bei Kindern und Kindersterblichkeit ein. In 51 der 119 untersuchten Länder sind die Ergebnisse „ernst“, in sechs davon sogar „sehr ernst“. In der Zentralafrikanischen Republik wird die Lage im Bericht als „gravierend“ eingestuft, das ist der schlechteste Wert auf der Skala. Die Fortschritte der letzten 20 Jahre seien durch Klimawandel, Kriege und fehlerhafte Politik nun fast wieder zunichte gemacht worden, gibt die Welthungerhilfe zu denken. In einigen Ländern konnte aufgrund unzureichender Daten kein WHI-Wert ermittelt werden. Dazu zählt auch Syrien, ein Land, das durch den andauernden Krieg in eine Spirale von Armut, Elend und Hunger gerutscht ist. „Hier und in allen andren Krisenländern brauchen die Menschen dringend eine dauerhafte politische Lösung.“, so die Welthungerhilfe.