Wer dachte, dass das WLAN lediglich dafür zuständig ist, uns den Zugang zum Internet zu ermöglichen? Jeder, wahrscheinlich. Aber das WLAN kann noch viel mehr – und das ist nicht nur unheimlich, sondern auch ziemlich bedenklich

Über die Funkwellen des Routers kann man ziemlich genau sagen, wo sich Menschen im Haus oder in der Wohnung aufhalten und wie sie sich bewegen – das ist schon länger bekannt. Neu ist, dass das WLAN sogar unsere Gefühle lesen kann. Auch dann, wenn wir gerade nicht am Smartphone sind. 

Forscher des US-amerikanischen Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben es nun geschafft, via WLAN mit einer 93 %igen Treffsicherheit die Gefühl und Emotionen der Menschen zu lesen. Das galt allerdings nur für die Testpersonen der Untersuchung, bei denen zuvor Puls und ihre Atmung in bestimmten emotionalen Zuständen aufgezeichnet wurden, so dass der Algorithmus Vergleiche ziehen konnte. Setzte man allerdings dem Computer ihm unbekannte, ungemessene Menschen vor, lag die Genauigkeit immer noch bei bis zu 82 %

Das ist deshalb möglich, weil Funkwellen vom Körper reflektiert werden. Dadurch entstehen bestimmte Muster, die über Herzfrequenz und Atmung nachvollzogen werden können. Je nachdem, ob wir gerade fröhlich, traurig oder wütend sind, verändern sich Herzfrequenz und Atmung.

Das können einerseits Chancen sein: Zum Beispiel, wenn man alleine daheim ist und einen Herzinfarkt hat – so könnte das WLAN beispielsweise einen Krankenwagen rufen. Andererseits sind dadurch unsere tiefsten Emotionen und Gedanken für jeden zugänglich, wir werden komplett lesbar – das sind Daten, die auf der anderen Seite wieder vermarktet werden können. Ohne dass wir es merken oder irgendwie Einfluss darauf nehmen könnten.

Quelle: Welt