Die Kreditkarte von Apple steht unter Sexismus-Kritik. Die sogenannte Apple Card, die man gemeinsam mit dem Finanzdienstleister Goldman Sachs herausgibt, soll Frauen einen niedrigeren Kreditrahmen einräumen.

Nun hat die New Yorker Finanzaufsicht Untersuchungen aufgenommen.

Apple Card ist angeblich sexistisch

Seit August 2019 ist die Apple Card in den USA erhältlich. Das Unternehmen verlangt mit seiner Kreditkarte etwa keine Gebühren für verspätete Bezahlung, für Auslandsüberweisungen oder für das Überziehen der Karte. Auch monatliche Gebühren fallen weg. Doch nun steht der Apple-Konzern unter heftiger Kritik. Ein Kunde hatte auf Twitter darüber geklagt, die Karte würde seiner Frau trotz gleicher Rahmenbedingungen einen 20-mal niedrigeren Kreditrahmen einräumen als ihm. Das sei sexistisch. David Heinemeiner Hansson, der selbst Unternehmer ist, brachte mit seinem Tweet eine heftige Diskussion ins Rollen.

Nun hat die New Yorker Finanzaufsicht Untersuchungen aufgenommen und will prüfen, ob man bei der Kreditkarte “alle Kunden unabhängig vom Geschlecht gleich behandelt”. Die Bank Goldman Sachs, die zusammen mit Apple die Karte herausgibt, erklärte, dass Entscheidungen über den Kreditrahmen individuell auf der Kreditwürdigkeit eines Kunden und nicht auf Faktoren wie Geschlecht basieren würden.

Steve Wozniak meldet sich zu Wort

Hansson hatte sich außerdem über die langen und wenig hilfreichen Gespräche mit dem Apple-Kundendienst beschwert. Niemand habe ihm etwa die Ungleichbehandlung erklären können. So sei der Algorithmus verantwortlich gemacht worden. Sogar Apple-Mitbegründer Steve Wozniak meldete sich zu Wort. Ihm und seiner Frau sei es nämlich ähnlich ergangen, obwohl sie ein gemeinsames Konto verwenden. Es sei schwierig, zur Korrektur an einen echten Menschen zu gelangen, ärgert sich Wozniak. „Das ist Big Tech im Jahr 2019“, schreibt er auf Twitter.

Goldman Sachs wehrt sich

Ein Sprecher von Goldman Sachs hat sich mittlerweile zur Kritik geäußert. Entscheidungen über den Kreditrahmen basierten „auf der Kreditwürdigkeit eines Kunden und nicht auf Faktoren wie Geschlecht, Rasse, Alter, sexueller Orientierung oder irgendeiner anderen vom Gesetz verbotenen Grundlage“.