Wir verbringen den größten Teil unseres Tages sitzend vor dem Schreibtisch. Deshalb ist es auch wichtig, dass wir richtig sitzen, um unseren Körper und Geist nicht zu belasten.

Richtig am Schreibtisch zu sitzen, ist gar nicht so einfach wie es klingt. Denn es passiert viel zu schnell, dass wir unsere Schultern hängen lassen und gekrümmt vorm Bildschirm sitzen. Allerdings kann diese Haltung sich schädlich auswirken. Nicht nur auf unseren Rücken, sondern sogar auf den ganzen Körper und unsere Psyche.

Was passiert, wenn wir nicht richtig sitzen?

Ihr kennt das bestimmt: Beim langen Arbeiten vorm PC fallen die Schultern schnell mal nach vorne und ihr krümmt euren Rücken. Das passiert ganz unbewusst. Außerdem neigen wir dazu, auch unseren Kopf nach vorne fallen zu lassen und dadurch belasten wir unseren Nacken. Das sind aber nicht die einzigen Auswirkungen, die eine schlechte Sitz-Haltung auf unseren Körper hat. Auch die Verdauungsorgane und die Lungen leiden darunter. Das kann sogar eine flachere Atmung hervorrufen. Und auch Gelenkprobleme der Füße, Knie und Hüften können durch eine schlechte Haltung beim Sitzen entstehen.

Aber nicht nur der Körper, sondern auch die Psyche leidet darunter. Denn der gebeugte Rücken und herabhängende Schultern sorgen dafür, dass wir uns weniger selbstbewusst fühlen. Und das kann in Kombination mit anderen Faktoren sogar eine Depression beeinflussen. Eine aufrechte und gesunde Körperhaltung strahlt nicht nur mehr Selbstbewusstsein aus, wir fühlen uns auch gleich besser.

Die richtige Position

Deshalb ist eine richtige Position beim Sitzen auch so unglaublich wichtig. Mit acht ganz einfachen Schritten gelingt dir das auch ohne viel Aufwand:

  1. Benutze die ganze Rückenlehne. Bei einer richtigen Sitzposition sollte dein Rücken komplett am Stuhl angelehnt sein. Denn nur so kannst du ihn auch wirklich gut entlasten.
  2. Auch die ganze Sitzfläche zu nutzen ist wichtig. Du kannst dich hier ruhig breit machen, denn dadurch bekommst du den richtigen Winkel, um Gelenke und Bandscheiben zu entlasten.
  3. Aufrecht sitzen. Das funktioniert am besten, wenn du einmal tief einatmest und dich dabei stolz aufrichtest. Diese Position sollte aber nicht unbequem sein oder dich anstrengen.
  4. Unter- und Oberschenkel sollten mindestens einen 90-Grad Winkel bilden. Das unterstützt nicht nur deinen Rücken, sondern verringert auch die Belastung deiner Gelenke.
  5. Unterarme auf den Schreibtisch legen. Dein Ellenbogen und deine Schultern sollten keine große Last tragen müssen.
  6. Unter- und Oberarme sollten mindestens einen 90-Grad Winkel bilden. Hier gilt das gleiche Prinzip, wie bei den Beinen: So entlastest du deine Gelenke.
  7. Füße stabilisieren. So werden deine Beine und dein Rücken entlastet. Am besten ist es, wenn du mit der ganzen Fußfläche den Boden berührst.
  8. Immer wieder auflockern. Achte bewusst auf die Körperhaltung. Mach immer wieder kleinere Bewegungen zwischendurch, um deinen Körper aufzulockern.

Mit der richtigen Sitzpostion unterstützt du die natürliche Doppel-S-Form der Wirbelsäule.

Bild: CGBear/Shutterstock.com

Zwischendurch auflockern

Sobald du richtig am Schreibtisch sitzt, ist es aber auch wichtig, sich diese Position immer wieder ins Gedächtnis zu rufen. Deshalb solltest du dich zwischendurch einmal wieder auflockern, um dann wieder in die korrekte Sitzposition zurückzufinden. Mit ein paar einfachen Übungen lockerst du deinen Körper und tankst neue Energie für den Arbeitsalltag. Diese Übungen solltest du einmal in der Stunde wiederholen:

  • Schultern kreisen lassen. Lockere deine Haltung auf und lass deine Schultern zuerst nach hinten und anschließend nach vorne kreisen. Das lockert die Rücken- und Nackenmuskulatur. Außerdem fördert es die Durchblutung und du fühlst dich anschließend viel fitter.
  • Hände in die Höhe. Roll deinen Schreibtischstuhl ein bisschen vom Arbeitsplatz weg und führe deine Hände seitlich nach oben, bis sie über deinem Kopf sind. Dort verharrst du ein paar Sekunden und führst sie anschließend wieder nach unten. Das wiederholst du ein paar Mal, bis sich dein Körper wieder lockerer anfühlt.
  • Auf die Beine nicht vergessen. Wenn du deine Füße gleichzeitig im Kreis am Boden streifen lässt, lockerst du deine Hüfte und deine Beine etwas auf. Das machst du einfach ein paar Sekunden und kannst danach wieder eine stabile Position zurückkehren.
  • Nacken dehnen. Dein Nacken fängt – bei einer falschen Sitzposition – als Erstes an zu schmerzen. Deshalb solltest du ihm auch immer wieder eine Pause gönnen. Lass deinen Kopf einfach nach vorne fallen, bis du eine leichte Dehnung im Nacken spürst. So verharrst du ein paar Sekunden und kehrst dann wieder in eine aufrechte Position zurück. Diese Übung solltest du mindestens fünfmal wiederholen. Danach kann der Arbeitsalltag weiter gehen.