Sogenannte „ArtNights“ sind in Sachen Freizeitbeschäftigung der neueste Trend und scheinbar auch schon in meinem Freundeskreis angekommen. Immer wieder höre ich, wie toll das sein soll. Als mich eine Freundin dann letztens gefragt hat, ob ich mitkommen möchte, weil sie noch ein Ticket übrig hatte, habe ich natürlich nicht nein gesagt und so eine ArtNight einmal selbst ausprobiert – und ich kann euch sagen, das solltet ihr auch tun!

Was ist eine „ArtNight“?

Bei einer ArtNight wird zusammen gemalt, getrunken, geplaudert und gelacht. Sie findet meist in einem Restaurant oder einer Bar statt. Jeder kann mitmachen, egal ob künstlerisch begabt oder nicht. Der Spaß steht dabei im Vordergrund. Wer zu einer ArtNight gehen möchte, kann sich vorab ein Motiv aussuchen. Es stehen verschiedene Kunstwerke oder Bilder zur Auswahl, die dann beim jeweiligen Termin unter Anleitung eines Künstlers nachgemalt werden. Die Vorlagen und Materialien, wie Leinwand, Pinsel und Farbe, werden vor Ort zur Verfügung gestellt. ArtNights finden entweder in einer Bar oder einem Restaurant statt und dauern drei Stunden. Mittlerweile werden die Malabende in den verschiedensten Städten in Österreich und Deutschland angeboten. Pro Person zahlt man 34 Euro – ein absolut fairer Preis wie ich finde.

So war meine erste ArtNight

Da in meinem Bekanntenkreis schon manche von einer ArtNight erzählt hatten, wusste ich ungefähr, wie so ein Abend abläuft, aber wirklich etwas darunter vorstellen konnte ich mir nicht wirklich. Bei der Location angekommen, bekamen wir zuerst alle eine Schürze, damit wir uns mit der Farbe so richtig austoben konnten. Dann durften wir uns einen Platz aussuchen und erstmal was zu trinken bestellen. Die ArtNight fand in einem kleinen Raum in einem Lokal statt, etwas abseits von den anderen Gästen. Die Atmosphäre war gemütlich und obwohl wir noch nicht mal begonnen hatten, hatten wir gleich von Beginn an Spaß. Die Stimmung war ausgelassen und man spürte, dass sich jeder aufs Malen freute. Sobald alle ihren Platz gefunden hatten, begann die Künstlerin, die den Abend leitete, uns alles genau zu erklären und dann ging’s auch schon los. Unter ihrer Anleitung malten wir alle gemeinsam die „weinende Frida Kahlo“. Um den Malprozess etwas zu vereinfachen, konnten wir zuerst eine Vorlage des Porträts auf unserer Leinwand mit Bleistift nachmalen, dann durften wir zu Pinsel und Farbe greifen. Sie erklärte uns, wie man verschiedene Schattierungen am besten hin bekommt, womit man zuerst beginnt und wie man verschiedene Farben zusammen mischen kann. Im Prinzip durfte aber jeder sein Bild so malen, wie man das wollte.

ArtNight: Perfekt zum Abschalten

Als ich am Anfang hörte, dass die ArtNight ganze drei Stunden dauern würde, war ich mir nicht sicher, ob mir das Spaß machen würde. Doch sobald ich den Pinsel in der Hand hatte, verging die Zeit wie im Flug. Ich entschied mich, das Bild so genau wie möglich nachzumalen und auf die Anleitung der Künstlerin zu hören. Drei Stunden lang war ich völlig konzentriert und habe alles andere komplett ausgeblendet. So entspannt und ausgeglichen, wie nach diesem Abend, war ich schon lange nicht mehr. Ich hätte nicht gedacht, dass ich beim Malen so abschalten kann. Die ArtNight war für mich ein voller Erfolg. Ich werde garantiert bald wieder an einer teilnehmen und kann euch so einen entspannten Malabend nur weiterempfehlen.

Und das ist übrigens mein Kunstwerk (links die Vorlage und rechts mein Bild):

Art Night: weinende Frida Kahlo