Der Impfstoff des schwedisch-britischen Konzerns AstraZeneca wird nun auch in Österreich für über 65-Jährige zugelassen.

Das Nationale Impfgremium (NIG) gab das Vakzin am Freitag ohne Alterslimit auch für Risiko- und Hochrisikopatienten frei.

AstraZeneca für über 65-Jährige zugelassen

Bundeskanzler Sebastian Kurz kündigt am Freitag (5. März) an, „noch heute“ Gespräche zu führen, damit das Vakzin möglichst schnell eingesetzt wird. „Unsere absolute Priorität ist es, ältere Menschen zu schützen“, sagt Kurz.

In Wien teilte man bereits am Mittwoch mit, den Impfstoff „ab sofort“ auch bei Menschen über 65 Jahren einzusetzen. „Es geht derzeit um die Schnelligkeit, und wir wissen von diesem AstraZeneca-Impfstoff, dass er auch bei älteren Personen gute Wirkung zeigt“, so der ärztliche Direktor des Wiener Gesundheitsverbundes, Michael Binder. Zum Einsatz kommen soll das Vakzin zunächst bei Risikopatienten im Krankenhaus. Nach der Empfehlung des NIG soll es nun auch bundesweit zu einer Zulassung kommen.

Auch in Deutschland grünes Licht

Der Covid-19-Impfstoff von AstraZeneca erhält nun außerdem auch in Deutschland grünes Licht für den Einsatz bei über 65-Jährigen. Gesundheitsminister Jens Spahn gab bereits am Donnerstag bekannt, dass die Ständige Impfkommission (Stiko) das Vakzin jetzt auch für diese Altersgruppe empfiehlt. „Das ist eine gute Nachricht für alle Älteren, die auf eine Impfung warten. Sie können schneller geimpft werden“, erklärte Spahn. Neue Studiendaten belegten zudem, dass das Mittel bei einem Abstand zwischen der Erst- und Zweitimpfung von zwölf Wochen noch wirksamer sei. Auch das befürworte die Stiko. „Beide Empfehlungen werden wir sehr zeitnah in der Verordnung umsetzen“, sagte Spahn.

AstraZeneca Impfstoff auch in Ungarn und Schweden freigegeben

Auch Ungarn und Schweden haben den Impfstoff inzwischen für ältere Menschen freigegeben. Frankreich will das Mittel nun auch bei Personen mit gesundheitlichen Beschwerden bis einschließlich 74 Jahren einsetzen und nicht mehr nur bei Unter-65-jährigen.

Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hatte bei der bedingten Zulassung des Vakzins Ende Januar keine Altersobergrenze gezogen und es für Personen ab 18 Jahren freigegeben. Sie hatte zu dem Zeitpunkt aber darauf hingewiesen, dass es noch nicht genügend Daten über die Wirksamkeit des Vakzins bei älteren Menschen gebe, um zu beurteilen, wie effektiv es bei diesen sei. Die Stiko hat den Impfstoff in Deutschland bislang nur für unter 65-Jährige empfohlen, da aus ihrer Sicht nicht ausreichenden Daten zur Beurteilung der Impfeffektivität ab 65 Jahren vorlagen.

Positive Daten zur Wirksamkeit bei Älteren

Das hat sich inzwischen geändert: So liegen positive Daten zur Wirksamkeit des Mittels in höheren Altersgruppen aus Großbritannien vor, wo es keine Altersobergrenze gibt und der AstraZeneca-Impfstoff schon Ende Dezember eine Notfallgenehmigung erhielt. Mit diesen Studiendaten sei die Wirksamkeit des Vakzins hinsichtlich der Verhinderung von Covid-19-Erkrankungen und insbesondere auch schwerer Krankheitsverläufe „eindrücklich belegt“ worden, erklärte die Stiko. Sie empfiehlt deshalb nun die Impfung mit dem Mittel für alle Altersgruppen entsprechend der Zulassung.

(Quelle: red / Reuters)