Als Kind möchte man nie ins Bett, doch als Erwachsener kann man gar nicht genug Schlaf bekommen. Immerhin kommt man aufgrund der Arbeit und dem Alltagsstress kaum dazu. Gerade deswegen ist die Nachtruhe auch so wichtig. Wenn der Partner aber schnarcht, im Schlaf spricht oder sich im Bett wälzt, kann diese ganz schnell gestört werden. Das stellt auch die stärkste Beziehung auf die Probe.

Vielleicht hat sich in letzter Zeit gerade deswegen der Beziehungs-Trend Schlaf-Scheidung durchgesetzt.

Schlaf-Scheidung: Was bedeutet das?

Der Begriff Schlaf-Scheidung bezeichnet nicht den heimlichen Traum von einem Beziehungsende. Es handelt sich hierbei lediglich um die Nachtruhe in getrennten Betten. Eine Option, für die sich im zu Ende gehenden Jahrzehnt immer mehr Pärchen entschieden haben. So ergab eine Studie aus dem Jahr 2016, dass Schlafprobleme und Beziehungsprobleme in der Regel gleichzeitig auftreten. Die Chance stehe viel höher, dass ein Partner, der aufgrund von nächtlichen Störungen einen schlechten Schlaf hatte, am nächsten Tag viel gereizter ist und einen Konflikt hervorrufen könnte. Auch eine Umfrage aus dem Jahr 2019 ergab, dass 30 Prozent der Amerikaner getrennten Betten positiv entgegenstünden.

Schnarchen, Reden, Treten: Wer wollte nicht schon mal den eigenen Partner auf die Couch verweisen, um endlich einen erholsamen Schlaf zu bekommen? Wer in seiner Beziehung aber Schlaf-Scheidung praktiziert, ruht sich ohnehin in getrennten Betten aus. Zudem hat man die Chance, seinen Partner über Nacht zu vermissen und so ist auch das Wiedersehen am nächsten Morgen umso schöner. Und auch so hat es seine Vorteile, sich mit niemandem sein Bett zu teilen: Keine kalten Füße am Oberschenkel, keine Hitze, die vom Körper des anderen abstrahlt, und genug Platz um sich so richtig auszustrecken.

Keine schlechtere Beziehung

Auch Beziehungstherapeuten betonen, dass Paare, die getrennt schlafen keineswegs eine schlechtere Beziehung führen, als Paare, die sich ein Bett teilen. Im Gegenteil. Wenn man sich nach mehr nächtlicher Ruhe und Erholung sehnt, sollte man die Scheidung über Nacht vielleicht in Erwägung ziehen, denn was ist besser als sich am nächsten Tag ausgeschlafen wieder zu sehen?