Botswana vergibt 287 Lizenzen für die Jagd auf Elefanten. Das Land spricht von einer Überpopulation. Erste Trophäenjäger sind schon vor Ort.

„Die Jagdsaison hat heute Morgen begonnen und verläuft wie geplant“, sagte Kabelo Senyatso, der Direktor der Nationalpark-Behörde. Das Jagen war im Vorjahr wegen der Corona-Restriktionen verschoben worden. 

Botswana eröffnet Jagdsaison

Bis zu 6.000 Kilo schwer und bis zu drei Meter hoch stapfte er einst nahezu über den gesamten afrikanischen Kontinent. Heute beschränkt sich sein Habitat auf 37 Länder: Der Afrikanische Elefant. Fast ein Drittel des afrikanischen Elefantenbestand lebt in Botswana. Das Land das in Afrika an sich einen guten Ruf in Sachen Natur- und Tierschutz hat, sorgte 2019 mit der Aufhebung des Elefantenjagdverbots international für Empörung. Nun ist die Jagdsaison erneut eröffnet.

Für die umstrittene Jagd auf Elefanten hat Botswanas Regierung hunderte Lizenzen erteilt. Kabelo Senyatso, der Direktor der Nationalpark-Behörde, bestätigte am 6. April, dass zum Auftakt der vom 6. April bis zum 21. September dauernden Jagdsaison der Abschuss von insgesamt 287 Dickhäutern genehmigt worden sei. „Die Jagdsaison hat heute in der Früh begonnen und verläuft wie geplant“, sagte er. Im Vorjahr war die Saison übrigens wegen der Corona-Restriktionen in dem südafrikanischen Safari-Paradies vorübergehend verschoben worden.

Internationale Jäger schon vor Ort

„Wir haben bereits Kunden vor Ort – einige davon kommen aus den USA und anderen Ländern“, sagte die Sprecherin des nationalen Verbands für Wildtier-Produkte (BWPA), Debbie Peake, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Die Einreise in das Land sei relativ unkompliziert. „Wir hatten einige Jahren ein (Jagd-)Moratorium und sind froh, wieder im Geschäft zu sein – es kommt ja auch den Gemeinden und der nationalen Wirtschaft zugute“, betonte sie. 

Während die Zahl der Elefanten in vielen Regionen Afrikas zurückgeht, ist sie in dem Binnenstaat laut offiziellen Angaben von etwa 50’000 im Jahr 1991 auf gut 130 000 Tiere gestiegen – das entspricht fast einem Drittel des Elefanten-Bestands Afrikas. Die Überpopulation sei laut den Behörden auch der Grund für die Vergabe von Jagdlizenzen.