Mittlerweile gibt es drei potenzielle Impfstoffe gegen Corona, die momentan von der Europäischen Lebensmittelagentur geprüft werden. Sie befinden sich derzeit in einem beschleunigten Zulassungsprozess.

Das sind die drei Impfstoffe:

  • BNT162b2 von Pfizer / Biontech
  • ChAdOx1-SARS-CoV-2 von Astrazeneca / Uni Oxford
  • mRNA-1273 von Moderna

Was ist aber der Unterschied zwischen den Mitteln?

BNT162b2 von Pfizer und Biontech

Der Impfstoff der Mainzer Firma BioNTech soll zu mehr als 90 Prozent vor Covid schützen. So heißt es zumindest in einer Pressemitteilung. Bei dem Mittel handelt es sich um einen sogenannten mRNA-Impfstoff. Er funktioniert folgendermaßen: Dem Körper werden sozusagen Anweisungen erteilt, mit denen er ein Protein produzieren kann, das wiederum einen Teil des Virus imitiert. Das Immunsystem erkennt das und bildet Antikörper. Präklinische und klinische Studien haben übrigens gezeigt, dass mRNA-basierte Impfstoffe eine verträgliche und langanhaltende Immunantwort bewirken können. Erst seit ungefähr zwanzig Jahren forscht man an ihnen. Zugelassen für Menschen ist aber bisher kein einziger RNA-Impfstoff. 

Nachdem BioNTech Anfang des Jahres binnen kürzester Zeit Impfstoffkandidaten entwickelt hat, einigte sich das Unternehmen mit dem Pharma-Riesen Pfizer, mit dem es bereits an einem RNA-Grippeimpfstoff geforscht hatte, auf eine Zusammenarbeit. Nach guten Ergebnissen in Phase-1- und Phase-2-Studien begann BioNTech im Juli eine weltweite Phase-3-Studie mit Zehntausenden Probanden, die beweisen soll, dass der Impfstoff unter lebensechten Bedingungen Schutz vor Covid-19 bietet und dabei sicher ist.

Mittlerweile haben Biontech und Pfizer angeblich mehr als 43.000 Freiwillige gewinnen können und ihnen entweder zweimal binnen drei Wochen ein Placebo oder eben den Impfstoff verabreicht. Bisher sei bei 94 Probanden eine Neuansteckungen mit Sars-CoV-2 nachgewiesen worden. Das sagt Biontech. Der allergrößte Teil davon entfiel auf die Placebogruppe. Bereits eine Woche nach der zweiten Dosis, also vier Wochen nach der ersten Spritze, soll die Impfung schützen. Das Mittel muss aber bei minus 70 Grad Celsius gelagert werden, vor dem Einsatz ist es fünf Tage bei Kühlschranktemperatur zwischen rund zwei und sieben Grad Celsius stabil.

ChAdOx1-SARS-CoV-2 von Astrazeneca und der Universität Oxford

Der Impfstoff von Astrazeneca und der Universität Oxford wird aus einem genetisch manipulierten Adenovirus hergestellt. Dieses Virus verursacht bei Schimpansen eine Erkältung. Für die Impfung wurde es aber so stark modifiziert, das es dem Coronavirus stärker ähnelt und zudem keine Infektion beim Menschen hervorrufen kann. Der Impfstoff befindet sich momentan in der klinischen Testphase 3. In dieser Phase erprobt man die Wirksamkeit und Sicherheit des Mittels an tausenden Menschen. Noch gibt es keine Ergebnisse. Sie werden aber bis Ende Dezember erwartet.

mRNA-1273 von Moderna

Ebenso wie BNT162b2 ist auch der Impfstoff von Moderna ein mRNA-Impfstoff. Laut dem Hersteller zeigten erste Tests eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent beim Schutz vor Covid-19. Anders als der Impfstoff von Pfizer und Biontech aber, kann das Moderna-Vakzin laut Hersteller bei minus 20 Grad Celsius bis zu sechs Monate lang gelagert werden. Bei zwei bis sieben Grad Celsius kann er 30 Tage aufbewahrt werden. Das macht die Verteilung des Impfstoffs einfacher und womöglich auch billiger.

Die Phase-3-Studie umfasste 30.000 Teilnehmer. Sie basiert auf 95 Infektionen unter den Probanden, die entweder den Impfstoff erhielten oder ein Placebo. Unter diesen traten nur fünf Infektionen bei denjenigen auf, die den Impfstoff erhielten. Dieser wurde in zwei Dosen verabreicht. Den Daten zufolge schützte der Impfstoff übrigens auch vor schweren Verläufen von Covid-19. Die EU hat mit Moderna bereits Sondierungsgespräche über den Kauf von bis zu 160 Millionen Impfdosen abgeschlossen.