Ein kleiner Käfer könnte für Ragweed-Allergiker nun eine große Erleichterung sein. Denn das Insekt frisst das Kraut aus Nordamerika und verhindert somit die Verbreitung der Pollen.

Das zeigt nun eine aktuelle Studie.

Dieser Käfer frisst Ragweed-Pflanzen

Etwa 13,5 Millionen Menschen in Europa leiden an einer Ragweed-Allergie. Doch das lästige Niesen, die geschwollenen Augen und der Schnupfen könnten bald der Vergangenheit angehören. Wie ein Forscher-Team im Fachjournal Nature Communications nun berichtet, könnte ein Käfer nämlich große Erleichterung für Ragweed-Allergiker bringen. Denn der eingeschleppter Käfer, der Ophraella communa, ernährt sich von der Pflanze und verhindert damit die Verbreitung der Pollen in ganz Europa.

Der Käfer stammt, wie die Ragweed-Pflanze, aus Nordamerika und wurde 2013 erstmals in Europa in Norditalien entdeckt. Vermutlich landete er unabsichtlich per Flugzeug in Europa. Seither verbreitet er sich vor allem in Italien rund um Mailand besonders stark.

Käfer frisst Ragweed-Pflanzen

Im Rahmen einer Studie untersuchten europäische Wissenschaftler die Ragweed-Allergien in Europa, sowie die Auswirkungen des ebenfalls aus Nordamerika eingeschleppten Käfers Ophraella communa, der sich von den Pflanzen ernährt. Wie die Untersuchungen der Wissenschaftler zeigen, könnte der Käfer als natürliche „Waffe“ gegen Ragweed eingesetzt werden. Denn in Italien etwa habe sich die Pollen-Produktion der Pflanze durch den Käfer bereits um 82 Prozent reduziert.

Der rund 4 Millimeter lange Käfer legt seine Eier auf den Pflanzen ab und die Larven fressen dann die Blätter und Blüten. Dadurch verbreiten sich die Pollen, die die Allergie bei Menschen auslösen, weniger in der Luft. Bislang findet sich der Käfer in Europa vor allem im Süden. Denn das Insekt bevorzugt ein warmes und nicht allzu trockenes Klima.

Finanzielle Entlastung für Europa

Der Käfer könnte auch Vorteile für das Gesundheitssystem bringen. Denn wie die Wissenschaftler in ihrem Forschungsbericht schreiben, könnte diese „biologische Bekämpfung“ der Ambrosia-Pollen auch finanziell von Vorteil sein. Breitet sich der Käfer in Europa weiter aus, so könnte man die Zahl der Patienten nämlich auf etwa 2,3 Millionen reduzieren. Anstatt jährlichen Kosten von etwa 7,4 Milliarden Euro, würden dann nur noch rund 1,1 Milliarden für die Behandlung von Allergien pro Jahr anfallen.