Die chinesische Millionenstadt Wuhan war nahezu elf Wochen komplett abgeriegelt. Aufgrund des Coronavirus durfte niemand die Stadt verlassen. Nun fällt das Ausreiseverbot.

Innerhalb weniger Stunden verließen 65.000 Menschen das Ursprungsgebiet des Coronavirus allein per Flugzeug oder Zug.

Ausreiseverbot in Wuhan beendet

76 Tage nach der Abriegelung der chinesischen Großstadt Wuhan im Zuge der Corona-Krise beenden die Behörden die Abschottung von der Außenwelt. Am Mittwoch durfte das einstige Epizentrum der Virus-Pandemie erstmals wieder verlassen werden. Der erste Zug verließ die Elf-Millionen-Metropole um 00.50 Uhr Ortszeit. Zur selben Zeit wurden auch die Autobahnen wieder für den Verkehr freigegeben. Anordnungen wie eine allgemeine Ausgangssperre waren bereits zuvor gelockert worden, nachdem die Zahl der Neuinfektionen deutlich zurückgegangen war. Da aber eine zweite Ansteckungswelle nicht ausgeschlossen werden kann, rufen die Gesundheitsbehörden weiter dazu auf, die Stadt oder das eigene Viertel nur dann zu verlassen, wenn es unbedingt nötig ist.

Dennoch machten sich tausende Menschen auf den Weg aus der Stadt. Alleine mit dem Flugzeug oder per Zug reisten rund 65.000 Menschen aus Wuhan aus. Zum offiziellen Ende des Lockdown wurden Hochhäuser und Brücken mit Bildern von Ärzten und Pflegern beleuchtet, die sich um Patienten kümmerten. „Heldenhafte Stadt“ war auf einem der Bilder zu lesen, ein Titel, den der chinesische Präsident Xi Jinping Wuhan verliehen hatte.

Ehemaliges Epizentrum der Pandemie

Das neuartige Coronavirus war Ende 2019 erstmals in Wuhan festgestellt worden. Nachdem klar wurde, wie gefährlich es ist und wie rasant es sich ausbreitet, wurde die Stadt am 23. Januar von der Außenwelt abgeriegelt. Allein in Wuhan wurden mehr als 50.000 Menschen positiv auf das Virus getestet, fast 2600 Menschen sind in der Stadt gestorben. In China insgesamt wurden nach jüngsten Daten der Nationalen Gesundheitskommission bis Dienstag 81.802 Infektionen sowie 3333 Tote bestätigt.

(Quelle: Reuters)