Facebook will zukünftig mit einer neuen Funktion für mehr Datenschutz sorgen. Nutzer sollen mit der „Off-Facebook-Activity“ Daten einsehen können, die andere Websites an Facebook übermitteln.

User können diese Daten dann von ihrem Facebook-Konto entfernen oder verhindern, dass man diese Informationen in Zukunft mit ihrem Account verknüpft.

Facebook-User bekommen mehr Kontrolle

Der US-Konzern ermöglicht seinen Usern mit der neuen Funktion, zu sehen, wer Informationen über ihre Aktivitäten außerhalb von Facebook geteilt hat. Kommerzielle Plattformen und Apps können nämlich, wenn sie von Personen mit einem Facebook-Konto besucht werden, Details über den Besuch an das soziale Netzwerk weiterleiten. Die User bekommen eine Zusammenfassung dieser Details und können sie wieder löschen. Das Unternehmen erhofft sich durch das neue Instrument „mehr Transparenz und Kontrolle“.

Die Daten werden trotzdem gespeichert

Bereits 2018 kündigte Mark Zuckerberg ein Kontrollwerkzeug namens „Clear History“ an, dass Daten komplett wegspülen sollte. Die Entwicklung war aber zu langwierig, da die Systeme sehr Komplex sind. Jetzt spricht das Unternehmen nur noch von einem Verwaltungstool für Aktivitäten außerhalb von Facebook. Die „Off-Facebook-Activity“ verhindert außerdem lediglich, dass man unsere Daten zur Werbeanzeigen-Optimierung nutzt. Facebook speichert die Daten aber weiterhin. Wir hinterlassen also trotzdem noch einen digitalen Fußabdruck.

Die Datenschutzskandale von Facebook

Das Tool ist wohl eine Reaktion auf die Datenschutzskandale, denen der Konzern im letzten Jahr ausgesetzt war. Heraus kam beispielsweise, dass Details von rund 87 Millionen Nutzern bei der Analysefirma Cambridge Analytica gelandet waren. Man nutzte sie unter anderem unerlaubt im US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 für die Kampagne von Donald Trump. Wegen ihrer Datenschutzverstöße verhängte die US-Verbraucherschutzbehörde eine 4,5 Milliarden Euro Strafe gegen die Social Media Plattform. Die Einigung mit der Behörde sieht zudem vor, dass die Seite Funktionen einbaut, die den Usern mehr Kontrolle über ihre Daten gibt. Das Tool startet übrigens zunächst in Irland, Spanien und Südkorea und soll in den nächsten Monaten weltweit zur Verfügung stehen.