Nach jahrelanger Debatte soll es nun endlich beschlossen sein: Facebook verbietet jeglichen Inhalt, der den Holocaust leugnet. Mark Zuckerberg begründet seine Entscheidung mit der weltweiten Zunahme von Antisemitismus.

In Deutschland wurden Inhalte dieser Art bereits seit längerer Zeit blockiert.

Facebook verbannt weltweit Inhalte mit Holocaust

Nach einer jahrelangen Debatte setzt Facebook ein Zeichen gegen den Holocaust und verbietet weltweit jegliche Inhalte, die diesen leugnen oder verherrlichen. In Deutschland, wo die Holocaust-Leugnung illegal ist, blockierte Facebook besagte Inhalte bereits, wenn man darauf hingewiesen hat. Facebook-Chef Mark Zuckerberg äußerte sich so: „Lange Zeit haben wir Postings blockiert, die Hassverbrechen oder Massenmord loben, oder den Holocaust. Doch mit dem zunehmenden Antisemitismus, erweitern wir unsere Regel, um Inhalte zu verbieten, die den Holocaust leugnen oder verzerren.“

Und auch wenn man in Zukunft das Online-Netzwerk nutzt, um nach dem Holocaust zu suchen, gibt es eine neue Lösung. Dann leitet Facebook einen an seriöse Quellen weiter, um alle genauen Informationen zu erhalten.

Zwischen Redefreiheit und Schaden

Zuckerberg nennt auch einen Grund, warum er sich mit diesem Schritt so lange Zeit gelassen hat. Denn er musste erst zwischen der freien Meinungsäußerung abwägen und dem Schaden, den die Minimierung oder Verleumdung des Holocausts verursachen kann. „Mein eigenes Denken hat sich weiterentwickelt, als ich Daten gesehen habe, die eine Zunahme antisemitischer Gewalt zeigen, ebenso wie unsere umfassendere Politik in Bezug auf Hassreden.“ Daher habe er sich auch dazu entschieden, dass gerade jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um eine Maßnahme wie diese einzuführen. „Angesichts des gegenwärtigen Zustands der Welt glaube ich, dass dies das richtige Gleichgewicht ist„, so Zuckerberg.

Today we're updating our hate speech policy to ban Holocaust denial.We've long taken down posts that praise hate…

Gepostet von Mark Zuckerberg am Montag, 12. Oktober 2020

Neue Regelung nicht von heute auf morgen

Um Beschwerden vorzubeugen, dass die neue Regelung nicht sofort in Kraft tritt, veröffentlichte Facebook ein Statement in einem Blogeintrag. Die Durchsetzung der Maßnahme könne nicht von heute auf morgen erfolgen. Denn es gebe eine ganze Reihe an Inhalten, die gegen die Richtlinie verstoßen, deshalb könne es auch eine längere Zeit in Anspruch nehmen, ein Team zu schulen und den neuen Systemen anzupassen.