Eine deutsche Frauenzeitschrift hat in einer Ausgabe, die im September dieses Jahr erschienen ist, in einem Horoskop häusliche Gewalt normalisiert.

Frauen wurden im Tina-Magazin dazu aufgerufen, häusliche Gewalt lediglich als „Knall, der sein musste“ hinzunehmen.

„Formulierungsfehler“, der nicht wieder vorkommen soll

Das Tina-Magazin ist eine Zeitschrift, die seit 1975 wöchentlich erscheint. In einer Ausgabe, die bereits im September erschien, wurde häusliche Gewalt in einem Horoskop normalisiert. Ein Foto davon macht im Netz nun die Runde. Darin steht: „Ihr Partner wird sie diesen Monat nicht mit Samthandschuhen anfassen, blaue Flecken und Prellungen sind programmiert.“ Anschließend schreibt das Magazin noch, dass der „Knall“ womöglich gut wäre, denn danach scheint sich wieder alles einzurenken. „Sie fangen gemeinsam neu an, schließen nun endlich Frieden.“

Twitter-User schockiert: Horoskop heißt häusliche Gewalt für gut

Ein Tweet, der diesen Text zeigt, geht nun viral. User schreiben, wie empört sie sind und wundern sich, dass es 2019 immer noch passieren kann, dass solche Passagen gedruckt werden. Man hat nach einer Stellungnahme des Magazins gebeten. In einem öffentlichen Posting auf Twitter, nimmt das Tina-Magazin Stellung und schreibt, es tue ihnen leid. Es handle sich um einen „Formulierungsfehler„, der nicht wieder vorkommen soll.

Gewalt an Frauen: Immer noch großes Problem

Unter den Kommentaren auf Twitter findet sich jedoch auch der ein oder anderen Nutzer, der die Aussage ebenfalls verharmlost und den Text, wie das Magazin selbst, als falsche Formulierung hinnimmt. So meinen manche User zwar, es hätte natürlich bei den Samthandschuhen enden sollen, wirklich schlimm sei das Horoskop dennoch nicht.

Doch die Mehrheit ist sich einig: Es sei absolut nicht damit zu rechtfertigen, dass dem Magazin hier ein Formulierungsfehler passiert sei. Es sei grundsätzlich ein Problem, dass dieser Text überhaupt erschien. Denn Fakt ist, dass er öffentlich zugänglich war und häusliche Gewalt gegenüber Frauen normalisierte und romantisierte. Immerhin stehe hier die Gewalt als Lösungsvorschlag im Vordergrund, die beide Partner beginnen lassen soll „wieder Frieden zu schließen“. Gewalt an Frauen ist ein großes Problem, bei dem Fehler wie diese Textpassagen nicht passieren dürfen, kritisieren die User. Immerhin wurden im Erscheinungsland des Magazins, also in Deutschland, im Jahr 2017 fast 114.000 Frauen Opfer von häuslicher Gewalt. Gewalt, die von ihrem derzeitigen oder früheren Partner ausgeübt wurde.