Gegen den französischen Schauspieler Gérard Depardieu wurde ein formelles Ermittlungsverfahren wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung eröffnet. Eine junge Schauspielerin wirft dem 72-Jährigen vor, sie 2018 zweimal sexuell missbraucht zu haben.

Depardieu bestreitet die Vorwürfe.

Ermittlungsverfahren gegen Gérard Depardieu

Wie die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Justizkreise berichtet, veranlasste ein Untersuchungsrichter in Frankreich am 16. Dezember 2020 ein Ermittlungsverfahren gegen Gérard Depardieu. Depardieu bestreite die ihm nachgesagten Taten vollständig, zitiert AFP seinen Anwalt Hervé Témime. Eine junge Schauspielerin und Tänzerin wirft dem 72-Jährigen vor, sie im August 2018 in seiner Pariser Wohnung zweimal sexuell missbraucht zu haben. Noch im selben Monat erstattete die Frau Anzeige. Doch die daraus resultierenden Ermittlungen wurden im Juni 2019 eingestellt. Die Pariser Staatsanwaltschaft erklärte damals, es hätten sich keine Hinweise auf mögliche Vergehen Depardieus ergeben. Im August 2020 reichte die Frau eine schärfere Klage ein, weshalb neue Ermittlungen notwendig wurden. Nun gibt es abermals ein formelles Ermittlungsverfahren gegen den „Obelix“-Darsteller.

Das nun eingeleitete Verfahren könnte zu einem Strafprozess führen, wenn die Ermittlungsrichter am Ende ausreichend Beweise gegen Depardieu sehen. Andernfalls könnten sie das Verfahren einstellen.

Umstrittener Ruf

Depardieu hat in Frankreich einen umstrittenen Ruf. 2013 bekam er von seinem Freund, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin die russische Staatsbürgerschaft verliehen. Seitdem bezeichnet Depardieu Russland immer wieder als „große Demokratie“. Im Herbst 2018 folgte dann eine Nordkorea-Reise, bei der er an der Militärparade zum 70-jährigen Bestehen des Staates teilnahm.

Seine Schauspielkollegin Catherine Deneuve sagte einmal über Depardieu: „Der Mann ist finster, aber der Schauspieler ist überragend.“ Sie spielte 1980 in „Die letzte Metro“ an seiner Seite.