Mit geschwärzten Titelseiten kritisierten australische Zeitungen am 21. Oktober den Zustand der Pressefreiheit in ihrem Land. Grund für die Aktion sind Polizeidurchsuchungen beim öffentlich-rechtlichen Sender ABC und in der Wohnung einer Zeitungsjournalistin im Juni.

Bei den Durchsuchungen drehte es sich nämlich um die Veröffentlichung geheimer Information, die die Regierung und die Sicherheitsdienste in ein schlechtes Licht rückten.

Pressefreiheit: Australiens Zeitungen demonstrieren mit geschwärzten Titelseiten

Aus Protest gegen die zunehmende Einschränkung der Pressefreiheit erschienen Australiens große Tageszeitung am Montag mit geschwärzten Titelseiten. Bei den Seiten des „Sydney Morning Heralds“ oder des „Daily Telegraphs“ verdeckten schwarze Balken Text und Bilder. Außerdem stellten die Zeitungen ihren LeserInnen die Frage: „Wenn die Regierung die Wahrheit vor Ihnen versteckt, was vertuscht sie?“ Insgesamt 19 Zeitungen und Journalistenverbände beteiligten sich an der Aktion. Sie appellierten an die rechtskonservative Regierung unter Premierminister Scott Morrison, die Pressefreiheit besser zu unterstützen. Zu ihren Forderungen gehören übrigens auch mehr Rechte für sogenannte „Whistleblower“ also Informanten.

Hintergrund: Hausdurchsuchungen bei Journalisten

Ausschlaggebender Grund für die Aktion waren die Hausdurchsuchungen bei ABC und einer Zeitungsjournalistin. ABC hatte 2017 nämlich Regierungsdokumente erhalten, die belegen sollten, dass australische Sondereinsatzkräfte in Afghanistan unschuldige Männer und Kinder töteten. Die Zeitungsjournalistin hatte außerdem über Versuche der Behörden berichtet, die heimische Kommunikation in Australien weitgehend ausspionieren zu dürfen. Die Razzien basieren übrigens auf strikten Gesetzen zum Schutz der nationalen Sicherheit.