Früher sind sie zahlreich über die Felder gehuscht. In den nächsten 30 Jahren könnten sie aber vollkommen verschwunden sein: Feldhamster.

Monokulturen, Umweltverschmutzung und der Klimawandel bedrohen den wilden Nager.

Hamster sind gefährdet

Wir kennen sie vor allem hinter Gittern. Denn mit ihren Bäckchen, kleinen Pfoten und süße, Aussehen scheinen sie das perfekte Haustier zu sein: Domestizierte Hamster wie etwa der Zwerg- oder der Goldhamster. Etwas weniger bekannt, aber auf unserem Planeten ebenso präsent, sind die 26 Wildhamsterarten, die durch Teile Europas, Asiens und den Nahen Osten huschen. Dazu zählt auch der einst als Plage verschriene Feldhamster. Er gilt aber nun als bedroht. Schätzungen zufolge ist die Population in Deutschland seit den 50ern um 99 Prozent zurückgegangen.

Auch in ihrem restlichen Verbreitungsgebiet werden die Feldhamster immer weniger. Der kaum 500 Gramm schwere Nagetier kann sich nicht gegen Bedrohungen wie Klimawandel, Landwirtschaft und Lichtverschmutzung wehren. Diese Faktoren haben wahrscheinlich zum Rückgang der Feldhamsterpopulation beigetragen, weshalb die Weltnaturschutzunion (IUCN) die Art nun als vom Aussterben bedroht einstuft. Sie schätzt, dass die Hamsterart in den nächsten 30 Jahren komplett von unserem Planeten verschwindet.

Wichtig für das Ökosystem

Feldhamster sind ein kritischer Bestandteil ihres Ökosystems: Die pelzigen Nager dienen einer Vielzahl von Raubtieren als Beute, vom Rotfuchs bis hin zu großen Vögeln wie dem Uhu. Gibt es den Feldhamster nicht mehr, könnte das Ökosystem zusammenbrechen. Und das wiederum könnte menschliche Gemeinschaften schädigen, die für Nahrung, Wasser und andere Dienstleistungen auf die Umwelt angewiesen sind.

Die Lebenserwartung der Nager ist in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. Der Nachwuchs kommt nach einer 18-tägigen Trächtigkeit auf die Welt. Während Weibchen fast das gesamte 20. Jahrhundert über durchschnittlich 20 Nachkommen pro Jahr warfen, gebären sie heute nur noch fünf bis sechs. Und die durchschnittliche Lebenserwartung, die heute bei etwa zwei Jahren liegt, war früher dreimal so hoch. Übrigens ist der Feldhamster nicht die einzige bedrohte Hamsterart. Auch der syrische Goldhamster gilt laut IUCN als gefährdet.