Die Vorbereitung auf eine Hochzeit ist in der Regel mit viel Stress verbunden. Manche Paare sind kurz vor dem großen Event einem Nervenzusammenbruch nahe.

Auch im 21. Jahrhundert entschließen sich viele Paare dazu, den Pakt fürs Leben zu besiegeln. Wie Statistik Austria berichtet, stieg die Zahl der Eheschließungen zwischen 2013 und 2014 sogar um rund 3,6 Prozent. Die meisten Brautpaare begehen diesen Anlass mit einem Fest. Dabei reicht die Bandbreite von mehrtägigen Feiern mit mehreren hundert Gästen bis hin zu einem gemütlichen Beisammensein im Kreise von Familie und engsten Freunden. Der Durchschnitt bewegt sich wohl zwischen diesen beiden Extremen. In jedem Fall ist auch eine Hochzeit mit 30 oder 50 Gästen mit viel Planungsstress verbunden. Schließlich soll gerade an diesem Tag wirklich alles klappen. Die folgenden Tipps helfen bei einer reibungslosen Vorbereitung und tragen dazu bei, dass die Hochzeit selbst so schön wird, wie es sich die Beteiligten wünschen.

Finanzielle Planung schützt vor bösen Überraschungen

Dass eine Hochzeit viel Geld kostet, ist Allgemeinwissen. Um wieviel es sich dabei im Einzelfall handelt, ist allerdings gar nicht so einfach herauszufinden. Um den Überblick zu behalten, hilft es, möglichst früh eine Liste aller Kostenpunkte zusammenzustellen. Dies fand auch eine Besucherin im easycredit-Blog, die dafür sogar eine kleine Verlosung gewann. Zu den wichtigsten gehören in der Regel:

  • Bewirtung der Hochzeitsgäste
  • Kosten für Unterhaltung (Liveband, DJ etc.)
  • Hochzeitsfotos
  • Brautkleid und übrige Ausstattung von Braut und Bräutigam (inklusive Styling)
  • Trauringe
  • Dekoration (Blumenschmuck etc.)
  • Einladungen und andere Drucksachen
  • Gebühren Standesamt und Notar

Dazu kommen im Regelfall noch eine Reihe kleinerer Kosten. Um von Beginn an auf der sicheren Seite zu sein, sollten Hochzeitspaare in einem Kostenplan möglichst alle Punkte aufführen. Es schafft mehr Spielraum, wenn einzelne Aspekte abhängig von ihrer Wichtigkeit eingeteilt werden, zum Beispiel in:

  • unbedingt
  • wünschenswert
  • wenn möglich

So können sich Hochzeitspaare zunächst auf die in jedem Fall notwendigen Ausgaben konzentrieren und besondere Wünsche, die weniger wichtig sind, hinten anstellen. Zur Realisierung einer solchen Kostenplanung bietet sich beispielsweise eine Excel-Liste an, die immer wieder erweitert wird. Schließlich ist es gerade bei einer Hochzeit schwer zu vermeiden, dass von Zeit zu Zeit unvorhergesehene Kosten hinzukommen oder sich ihre Höhe verändert. Damit Paare dabei keine böse Überraschung erleben, ist es wichtig, immer einen finanziellen Spielraum zu behalten. Das schließt ein, die Kosten bei der Planung möglichst hoch anzusetzen und auf eine eiserne Reserve zu achten. Eine knappe Kalkulation ist riskant.

In Österreich sind Hochzeiten im internationalen Vergleich übrigens relativ günstig. Wie der Kurier berichtet, geben österreichische Paare im Durchschnitt 4700 Euro für den schönsten Tag des Lebens aus.

Ein Zeitplan kann Stress reduzieren

Zeitpläne sind ein wirksames Mittel, um Stress vorzubeugen und die Übersicht zu behalten. Das gilt auch für eine Hochzeitsplanung. Auch hier ist es ratsam, möglichst großzügig zu planen, um nicht kurz vor dem großen Tag unter übermäßigen Druck zu geraten. Experten raten dazu, mit der Planung etwa ein Jahr vor der Hochzeit zu beginnen und dann die wichtigsten Vorbereitungspunkte nacheinander abzuarbeiten. Ein sinnvoller Zeitplan könnte zum Beispiel die folgenden Punkte enthalten:

  • 12 Monate vor der Hochzeit: Suche nach geeigneter Location, Klärung grober Fragen (wie groß soll die Hochzeit sein, wie viele Gäste etc.)

 

  • 10 Monate vor der Hochzeit: Location buchen, Gästeliste festlegen und „Save the Date“-Karten versenden, Unterhaltung (Band, DJ) buchen)

 

  • 8 Monate vor der Hochzeit: Fotograf buchen

 

  • 6 Monate vor der Hochzeit: Termin mit Standesamt festmachen, Brautkleid auswählen und bestellen. Einladungen drucken, Trauringe auswählen und bestellen.

 

  • 4 Monate vor der Hochzeit: Programm festlegen, Floristen und Dekorateure kontaktieren.

 

  • 2 Monate vor der Hochzeit: Junggesellinnen-/Junggesellinnenabschied planen, Hochzeitstorte auswählen, Traugespräch mit Standesbeamten und/oder Pfarrer.

 

  • 1 Monat vor der Hochzeit: Noch einmal alles genau durchgehen, Brautstrauß bestellen und Friseur- bzw. Stylistentermine ausmachen.

Natürlich enthält ein endgültiger Zeitplan noch eine Reihe weiterer wichtiger Dinge. Um den Stress zu reduzieren, sollten sich Brautpaare von Beginn an überlegen, welche Freunde und Familienangehörigen ihnen bei der Vorbereitung wie helfen können. Gerade Trauzeugen kommt dabei eine zentrale Rolle zu.

Das gilt auch für die Planung des Hochzeitsprogramms selbst. Hier ist es hilfreich, es nicht zu übertreiben. Handelt es sich nicht um eine mehrtägige Hochzeit, sorgen zu viele Programmpunkte schnell dafür, dass sich die eigene Hochzeit wie eine Firmenfeier anfühlt. Auch hier gilt es, abzuwägen. Möchte der Brautvater eine Rede halten, hat dies in der Regel Vorrang vor dem Beitrag guter Freunde.

Wünsche und Gegebenheiten unter einen Hut bekommen

Die meisten Brautpaare haben Idealvorstellungen von der eigenen Hochzeit. Diese lassen sich allerdings in vielen Fällen nicht umsetzen. Damit nicht kurz vor der Hochzeit Wunsch und Wirklichkeit auf schmerzhafte Weise kollidieren, tun Heiratswillige gut daran, sich bei der Planung immer wieder folgende Fragen zu stellen:

  • Wie viel Geld steht wirklich zur Verfügung?
  • Wie viel Platz bietet die Location?
  • Wie viele Gäste sollen es wirklich sein, damit die Hochzeit entspannt abläuft?

Gerade die Frage, wer eingeladen werden soll und wer nicht, bereitet vielen Brautpaaren Kopfzerbrechen. Schließlich möchte man niemand aus dem Freundeskreis vor den Kopf stoßen. In der Realität passiert dies aber seltener als befürchtet. Die meisten Menschen verstehen, dass der Gästezahl bei Hochzeiten Grenzen gesetzt sind, genauso wie dem Budget.

Fazit

Wie wichtig eine gute Planung bei der eigenen Hochzeit ist, verstehen viele Menschen erst dann, wenn sie selbst betroffen sind. Wer früh genug beginnt und systematisch vorgeht, hat gute Chancen, den Stress merklich zu reduzieren. Das hat nicht zuletzt Auswirkungen auf die Hochzeit selbst. Brautpaare, die noch wenige Tage davor im Organisationsstress versinken, haben es oft schwer, den großen Tag zu genießen. Können sie sich dagegen darauf verlassen, dass alles Wichtige geregelt ist, wird es vielleicht wirklich zum schönsten Tag im Leben.