Im Jahr 2015 nahmen in Österreich laut dem Wiener Spezialisten Andreas Obruca 6.153 Paare die Hilfe von Fertilitätszentren in Anspruch. Dies waren um 15 Prozent mehr als 2014. Dementsprechend seien mehr Schwangerschaften auf diesem Weg erzielt worden: 2.064 oder 13 Prozent mehr als noch im Jahr davor. Geboren wurden 2.046 Babys, hieß es in einer Aussendung am Mittwoch.

Obruca, Gründer und Leiter des Kinderwunschzentrums Goldenes Kreuz in Wien, wies darauf hin, dass etwa 62 Prozent der In-vitro-Fertilisierungen (IVF) in Wien durchgeführt werden. Die Baby-Take-Home-Rate liege in Österreich bei 27 Prozent. Im Vorjahr wurde das Fortpflanzungsmedizingesetz novelliert. Sie hätte die Fertilitätsmedizin für mehr Menschen zugänglich gemacht. Die höhere Patientenzahl sei jedoch nur zum Teil darauf zurückzuführen.

Das neue Gesetz erlaube die Eizellenspende unter sehr begrenzten Umständen. Dies sei laut der aktuellen Statistik des IVF-Fonds im vergangenen Jahr nur sieben Mal erfolgt. Ebenfalls seit der Novelle erlaubt ist die IVF mit Spendersamen, davor war nur IVF mit Samenzellen des Partners zugelassen. Die sogenannte heterologe IVF wurde 2015 demnach 251 Mal durchgeführt. Darunter fanden sich hetero- wie homosexuelle Paare. „Die Zahl erfasst jedoch nicht alle lesbischen Paare. Nachdem bei vielen keine medizinische Indikation vorliegt, erhalten sie keine finanzielle Unterstützung durch den IVF-Fonds und werden statistisch nicht erfasst“, sagte Obruca.