In Costa Rica trat nun die Ehe für alle in Kraft. So wurde dort nun die erste offiziell anerkannte gleichgeschlechtliche Ehe Mittelamerikas geschlossen.

Das sei ein bedeutender sozialer und kultureller Wandel, sagte Staatspräsident Carlos Alvarado in einer Ansprache an die Nation.

Ehe für alle in Costa Rica

In Costa Rica hat man nun die erste Hochzeit zwischen zwei Frauen live im staatlichen Fernsehen übertragen. Zuvor gab es eine dreistündige Sendung zur Feier des „historischen Schrittes“ inklusive Countdown. Die Zeremonie begann dann kurz nach Mitternacht in der Nacht auf 26. Mai Ortszeit. Ab diesem Moment ist die Ehe für alle in dem mittelamerikanischen Staat möglich. Denn das Verfassungsgericht des Landes hatte die „Ehe für alle“ im November 2018 für legal erklärt. Bis zum Inkrafttreten wurde damals eine Frist von 18 Monaten gesetzt. Vorausgegangen war eine Empfehlung des Interamerikanischen Gerichtshofes für Menschenrechte, der seinen Sitz in Costa Rica hat und von zahlreichen Ländern Lateinamerikas anerkannt wird.

Costa Rica ist somit das erste Land im katholisch geprägten Mittelamerika, das auch die gleichgeschlechtliche Ehe erlaubt. Auf dem ganzen amerikanischen Kontinent ist es das achte, das die „Ehe für alle“ einführt, weltweit das 29. Land. Das sei ein bedeutender sozialer und kultureller Wandel, sagte Staatspräsident Carlos Alvarado in einer Ansprache an die Nation. Dank eines jahrzehntelangen Kampfes erkenne nun das Land die Rechte an, die die LGBTIQ-Gemeinde schon immer verdient habe. „Mögen die Empathie und die Liebe der Kompass sein, der uns erlaubt, voranzukommen und ein Land aufzubauen, in dem für all uns Menschen Platz ist“, twitterte der sozialdemokratische Politiker.

ILGA freut sich über den Schritt

Die Internationale Vereinigung von Lesben, Schwulen, Bi-, Trans und Intersexuellen (ILGA) verleiht ihrer Freude ebenfalls über Twitter Ausdruck. „Costa Rica feiert heute: Die Gleichheit der Ehe ist heute Realität geworden im Land- dem ersten in Mittelamerika“, schrieb die Vereinigung. Sie würdigte zudem „all die, die so hart dafür gearbeitet haben“.