Ein internes Dokument der US-Gesundheitsbehörde CDC sorgt nun für Aufregung. Demnach könnte sich die Coronavirus-Krise noch weiter zuspitzen. Bis Juni erwartet man einen Anstieg auf etwa 200.000 Neuinfektionen pro Tag.

Die New York Times hatte das Dokument, eine vom Gesundheitsministerium und der Katastrophenschutzbehörde Fema zusammengestellte Präsentation, deren Diagramme mit dem Vermerk „nur für den Dienstgebrauch“ versehen sind, am 3. Mai veröffentlicht.

Dokument prognostiziert 200.000 Neuinfektionen pro Tag

Während US-Präsident Donald Trump auf eine Öffnung der Wirtschaft in den USA drängt, könnte sich die Epidemie im Land laut einem internen Dokument weiter verschlimmern. In der von der New York Times veröffentlichten Präsentation prognostiziert etwa ein Diagramm, dass die Zahl der neuen Coronavirus-Fälle bis zum 1. Juni auf rund 200.000 pro Tag zunehmen könnte. Zuletzt hatte das Center for Disease Control and Prevention (CDC) von 2. Mai auf 3. Mai einen Anstieg um knapp 30.000 verzeichnet.

3.000 Tote pro Tag erwartet

Die Experten erwarten außerdem einen Anstieg der Todeszahlen. Demnach könnten die Todesfälle infolge einer COVID-19-Erkrankung bis zum 1. Juni auf etwa 3.000 pro Tag steigen. Zuletzt hatte die Gesundheitsbehörde übrigens von 2. Mai auf 3. Mai einen Anstieg der Toten um 1.452 vermeldet.

Das Weiße Haus weist unterdessen die veröffentlichten Prognosen zurück. Sie würden weder die Modelle der Coronavirus-Arbeitsgruppe im Weißen Haus noch die von ihr analysierten Daten widerspiegeln, teilte der Vizesprecher des Weißen Hauses, Judd Deere, mit. Deere betonte auch, es handele sich weder um ein Papier des Weißen Hauses, noch sei es der Arbeitsgruppe präsentiert worden. Trumps Richtlinien für eine graduelle Öffnung der Wirtschaft orientierten sich hingegen an wissenschaftlichen Erkenntnissen, mit denen die Gesundheitsexperten in der Regierung übereinstimmten. Oberste Priorität für Trump bleibe die Gesundheit der Amerikaner.

Trump korrigierte Prognosen nach oben

Trump hatte unterdessen seine früheren Prognosen über die befürchteten Todeszahlen in den USA durch das Virus am 3. Mai aber nach oben korrigiert. Er gehe jetzt von insgesamt 75.000 bis 100.000 Toten aus, sagte der Präsident dem Sender Fox News. Mitte April hatte Trump noch mit 60.000 bis 65.000 Toten gerechnet.