Italien verlängert die Beschränkungen des öffentlichen Lebens bis zum 3. Mai. „Das ist eine schwierige, aber notwendige Entscheidung, für die ich die volle politische Verantwortung übernehme“, sagt Ministerpräsident Giuseppe Conte bei einer TV-Rede.

Die Maßnahmen wurden am 9. März angeordnet und sollten ursprünglich bis Montag dauern.

Italien: Maßnahmen bis 3. Mai verlängert

Seit März gelten in Italien die strengsten Ausgangsverbote in ganz Europa. Um ganze drei Wochen verlängert das Land nun die Ausgangssperren. Damit wolle man zur Eindämmung des Coronavirus im Land beitragen. Die Maßnahmen seien notwendig, heißt es vonseiten der Regierung. Dennoch gibt es auch Anlass zur Hoffnung. Denn Ministerpräsident Conte erklärte weiter, dass einige Läden, trotz der Verlängerung, ab dem 14. April wieder öffnen dürften. Darunter sind etwa Buch- und Kinderbekleidungsgeschäfte. Eine Liste der Ausnahmen will man am Samstag (11. April) veröffentlichen.

Mehr als 18.000 Tote

Die Ausgangsbeschränkungen in Italien sind weitaus strenger, als etwa in Deutschland oder in Österreich. Generell hat das Land so scharfe Verbote wie in keinem anderen Land in Europa. Menschen dürfen das Haus nur dann verlassen, wenn sie Einkaufen, zum Arzt oder zur Arbeit müssen. Und dafür brauchen sie eine schriftliche Bestätigung. Wer die Regeln missachtet, dem drohen hohen Geldstrafen. Und auch Italiens Wirtschaft steht still. Denn ein Großteil der Unternehmen ist seit Wochen geschlossen. Wegen der ohnehin bereits hohen Staatsschulden befürchtet das Land nun sogar eine schlimme Rezession.

Italien gehört weltweit zu den am schlimmsten betroffenen Ländern. Seit Beginn der Coronavirus-Krise in Italien im Februar starben nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität insgesamt 18.849 Menschen an der neuartigen Lungenkrankheit Covid-19. Fast 148.000 Italiener sind mit dem Coronavirus infiziert.

Ministerpräsident Conte übernimmt politische Verantwortung

Es sei eine schwierige Entscheidung gewesen, dennoch müsse er sie treffe und übernehme dafür auch vollste politische Verantwortung, so der italienische Ministerpräsident Giuseppe Conte. Denn würde man die Maßnahmen nun nicht verlängern, riskiere man damit die ersten Erfolge im Kampf gegen Covid-19 wieder zunichtezumachen.

(Quelle: red / reuters)